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Schon wieder die Batterie? 2011 mussten die „Gelben Engel“ 860 000 Mal Starthilfe leisten. Foto: ddp

© dapd

Wirtschaft: „Deutsche Autos sind unschlagbar“

Bei der Pannenstatistik des ADAC schneiden Modelle Made in Germany so gut ab wie noch nie.

Berlin - Viel besser geht es nicht. Zum ersten Mal seit 1978 haben deutsche Automodelle die Pannenstatistik des ADAC in allen sechs Fahrzeugklassen gewonnen. Für die Erhebung hat der Autoclub 230 000 der mehr als vier Millionen Pannen ausgewertet, bei denen der ADAC im vergangenen Jahr zu Hilfe gerufen wurde. Der häufigste Grund für liegen gebliebene Autos: Eine defekte Batterie. So musste der ADAC 2011 in rund 860 000 Fällen Starthilfe geben.

Besonders dominant sind die deutschen Autohersteller in der Mittelklasse. Auf Platz eins liegt hier der Audi A5, unter den zehn erstplatzierten Autos finden sich nur deutsche Fabrikate. Auch in der Oberklasse besetzten Audi, BMW und Mercedes die ersten Plätze. „Lange Jahre kritisiert, scheint endlich das nötige Qualitätsbewusstsein bei den inländischen Herstellern angekommen zu sein“, schreibt der ADAC. Wichtig sei jetzt, nicht auf Kosten der Zuverlässigkeit zu sparen. „Sonst läuft es wie bei Honda, Hyundai und Kia, die stark abgefallen sind.“ Probleme mit der Batterie seien der Grund, warum diese Hersteller mit ihren neuen Modellen schlecht abschneiden.

Obgleich die „deutschen“ Autos inzwischen an Standorten in der ganzen Welt hergestellt würden, „zeigen milliardenschwere Programme der Qualitätssicherung Wirkung“. Tatsächlich litt noch vor wenigen Jahren zum Beispiel das Image von Mercedes unter häufigen Problemen, nicht zuletzt bei der E-Klasse. Heute liegt die E-Klasse hinter dem Audi A5 und dem 5er BMW auf Platz drei.

Das Abschneiden in der Pannenstatistik wird gewissermaßen bestätigt durch den Gebrauchtwagenreport, den die Dekra bereits im Januar vorgestellt hatte. Damals hieß es, „die deutschen Automobilhersteller geben derzeit in puncto Zuverlässigkeit und Qualität den Ton an“. Bei der Analyse der Hauptuntersuchungen (HU) von mehr als 15 Millionen Fahrzeugen in den vergangenen zwei Jahren schnitten die Deutschen aber nicht in allen Klassen am besten ab. „Bei Mini-, Klein- und Kompaktwagen bekam Toyota die besseren Noten“, befand die Dekra.

Der Großteil der Störungen hängt seit Jahren mit der Elektrik zusammen. Nach Einschätzung des ADAC liegt das zum einen „an der steigenden Zahl der elektrischen Verbraucher an Bord, zum anderen aber auch an modernen Start-Stopp-Anlagen“. Durch das ständige An- und Abschalten des Motors werde die Batterie zusätzlich unter Stress gesetzt.

Der ADAC führt seine Pannenstatistik seit 1978. Die Autos, die in die Statistik einfließen, sind nicht älter als sechs Jahre. Sie müssen ferner in mindestens drei aufeinanderfolgenden Jahren unverändert gebaut und in einem der Jahre mindestens 10 000 Mal zugelassen worden sein. So werden gewissermaßen marginale Modelle wie Rolls-Royce oder Bentley aus der Statistik rausgehalten. Für die jüngste Pannenstatistik untersuchte der ADAC insgesamt 92 Modellreihen.

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