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Wirtschaft: Deutsche Bahn AG: Der Konzern steckt 30 Milliarden Mark in die Schiene

Die Bahn möchte in den kommenden drei Jahren rund 15 Milliarden Mark in die Sanierung bestehender Bahnstrecken investieren. Nochmal die gleiche Summe ist für den Ausbau vorgesehen.

Die Bahn möchte in den kommenden drei Jahren rund 15 Milliarden Mark in die Sanierung bestehender Bahnstrecken investieren. Nochmal die gleiche Summe ist für den Ausbau vorgesehen. "Wir werden das Netz jetzt mit Hochdruck auf Vordermann bringen", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn am Montag in Berlin. Besondere Priorität habe es, die so genannten "mängelbedingten Langsamfahrstellen" zu reduzieren. Es gebe im deutschen Streckennetz etwa 330 Abschnitte, an denen die Züge wegen Gleis- oder Weichenmängeln abbremsen müssten. Noch in diesem Jahr soll nun die Hälfte dieser Schwachpunkte beseitigt werden. Außerdem plane die Bahn, bis 2005 etwa 200 neue elektronische Stellwerke zu bauen, um die Züge schneller und sicherer zu machen. Die Investitionen werden allerdings nach Angaben der DB Netz AG mit Einsparungen an anderer Stelle verbunden sein. So sollen bis 2010 im Zuge der Modernisierung 20 bis 25 Prozent des Gleisnetzes abgebaut werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG, Roland Heinisch. Außerdem hoffe man, mit dem verbesserten Netz 40 Prozent der Instandhaltungskosten einsparen zu können. Bis 2005 sollen 8000 Arbeitsplätze wegfallen.

Wie Mehdorn erklärte, ist die Grundlage der verstärkten Investitionen eine Vereinbarung zwischen Bund, Bahn und Finanzministerium. Danach stehen der Bahn zusätzlich etwa sechs Milliarden Mark aus den UMTS-Erlösen zur Verfügung. Mehdorn sagte, die Bahn habe bei den Investitionen einen großen Nachholbedarf, der teilweise mit dem Geld gedeckt werden könne. Im letzten Jahr seien nur 2,8 Milliarden Mark in das Netz investiert worden, die niedrigste Summe seit 1994. In diesem Jahr sollen nun 4,8 Milliarden Mark ausgegeben werden. Insgesamt soll ein Drittel der mehr als 37 000 Streckenkilometer in den kommenden Jahren runderneuert werden. Dabei können die Baumaßnahmen kurzfristig zu Verspätungen führen. Man hoffe aber, die Beeinträchtigungen für die Kunden möglichst gering zu halten, sagte Heinisch. Dazu soll auch eine neue Organisationsstruktur der Bahntochter beitragen. So ist das deutsche Bahnnetz fortan in 22 "Korridore" aufgeteilt. Damit soll sichergestellt werden, dass eine Strecke möglichst als ganzes modernisiert wird und nicht nur abschnittsweise. Die Detailplanungen der Sanierungsarbeiten sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein. Mehdorn sprach sich erneut gegen eine Trennung von Schienennetz und Bahnbetrieb aus: "Bahn und Schiene müssen zusammenbleiben". Nach 150 Jahren Bahn sei nun die Trennung als "Stein der Weisen der Politik auf den Stiefel gefallen". Mehdorn erklärte, er verstehe den Druck der Politik nicht, nachdem die Bahn jahrelang vernachlässigt worden sei.

sni

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