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Wirtschaft: Deutsche Bahn: "Bahnchef Mehdorn führt meinen Sanierungsplan fort"

Johannes Ludewig (CDU) warnt den Vorstandschef der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, davor, die rot-grüne Bundesregierung zu früh aus der Verantwortung für die Bahnsanierung zu entlassen. Dem Tagesspiegel sagte Ludewig, einst Helmut Kohls Staatssekretär und früherer Bahnchef, dass die Bahn "nach wie vor als Manövriermasse für den Bundeshaushalt missbraucht wird".

Johannes Ludewig (CDU) warnt den Vorstandschef der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, davor, die rot-grüne Bundesregierung zu früh aus der Verantwortung für die Bahnsanierung zu entlassen. Dem Tagesspiegel sagte Ludewig, einst Helmut Kohls Staatssekretär und früherer Bahnchef, dass die Bahn "nach wie vor als Manövriermasse für den Bundeshaushalt missbraucht wird". Genau so wie die CDU-Bundesregierung von Helmut Kohl verweigere auch Rot-grün der Bahn "verlässliche" Investitionszusagen. Die zugesagten zwei Milliarden Mark aus dem Versteigerungserlös der UMTS-Lizenzen würden nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein und reichten überhaupt nicht aus, um den Investitionsrückstau der Bahn zu beheben. "Wenn der Schienenverkehr aus dem Loch geholt werden soll", rät Ludewig, müsse die Bundesregierung mindestens ein Zehn-Jahres-Finanzierungs-Programm verabschieden. Zudem ermuntert er Mehdorn, konsequenter zu fordern, dass die Bahn nicht länger mit Mineralöl-, voller Mehrwert- und Ökosteuer belastet wird. Andernfalls werde die Sanierung bis 2005 nicht gelingen.

Ludewig, der jetzt als Unternehmensberater tätig ist, trat dem Eindruck entgegen, er sei von Helmut Kohl nur aus politischen Gründen an die Spitze der Bahn geschoben worden und habe das Finanzdesaster des Unternehmens jahrelang verschwiegen. "Mehdorn führt im Prinzip meinen Sanierungsplan fort", rechtfertigt er sich. Schon 1997 seien unter seiner Führung unrentable Investitionen gestrichen worden. "Mehdorn hat das bis heute nicht getan." Auch die milliardenschweren Verluste, die die Bahn heute wegen schlecht kalkulierter Verträge belasten, schiebt Ludewig seinem Amtsvorgänger Heinz Dürr zu: "Da ging vieles nicht mit rechten Dingen zu." Ende der neunziger Jahre, unter seiner Führung, habe die Bahn "zum ersten Mal" seit der Bahnreform ein Konzept erhalten, das marktwirtschaftlich ausgerichtet gewesen sei.

asi

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