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Deutsche Bahn: Bestes Jahr in der Konzerngeschichte erwartet

Die Deutsche Bahn steuert auf ein Rekordjahr zu. Bereits in den ersten neun Monaten habe das Unternehmen mit einem Gewinn von 1,5 Milliarden Euro den Erlös des gesamten Vorjahres übertroffen, teilte der Konzern mit.

Berlin - Da die letzten drei Monate des Jahres traditionell sehr umsatzstark seien, gehe die Bahn vom besten Ergebnis in der Geschichte des Konzerns aus, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn. Am Donnerstag wollten Bundesregierung und Koalitionsfraktionen erneut über den Börsengang der Bahn beraten. Die Gewerkschaft Transnet forderte eine schnelle Entscheidung über die Privatisierung. Ansonsten drohten flächendeckende Streiks.

Der Umsatz der Bahn kletterte in den ersten neun Monaten um 19 Prozent auf 22 Milliarden Euro. Die Zahl der Passagiere stieg von Januar bis Semptember um vier Prozent, außerdem beförderte die Bahn elf Prozent mehr Güter. Die Bahn hatte trotz guter Zahlen vor kurzem eine Erhöhung der Preise ab dem nächsten Jahr beschlossen. Das Unternehmen begründete dies mit gestiegenen Energiepreisen und der Mehrwertsteuererhöhung.

Transnet-Chef Norbert Hansen sagte der "Berliner Zeitung", ein weiterer Aufschub des Bahn-Börsengangs "wäre blamabel, sowohl für das Parlament als auch für die Bundesregierung". Am Donnerstag wollten Vertreter der Regierung und des Bundestages erneut über die Art der Bahnprivatisierung beraten. Umstritten unter den Politikern ist, wie stark der Einfluss des Staates künftig auf das Schienennetz sein soll. Gewerkschaften und Bahnvorstand plädieren für eine komplette Privatisierung der Bahn mitsamt Schienennetz.

Die Gewerkschaften drohen mit flächendeckenden Streiks

Hansen sagte, der Bahnvorstand wolle bei einer Heraustrennung des Netzes die derzeit bestehende Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter nicht fortsetzen. Deshalb bliebe den Gewerkschaften keine Möglichkeit, als die Jobgarantie über eine Fortsetzung der vor einigen Wochen ausgesetzten Warnstreiks zu erzwingen. Am Montag und Dienstag sollen demnach die beiden höchsten Gremien von Transnet, Hauptvorstand und Beirat zusammenkommen. "Ich kann mir vorstellen, dass sich beide für eine Urabstimmung über einen Streik aussprechen werden, wenn die Beschäftigungssicherung nicht fortgesetzt werden kann", sagte Hansen.

Ab Mitte November müssten sich die Bahnkunden dann auf flächendeckende Streiks einstellen: "Dann geht es richtig zur Sache, dann werden wir nicht mehr nur punktuell die Arbeit niederlegen, sondern dann stehen die Züge in ganz Deutschland still", kündigte Hansen an. Anfang des Monats war es zu Warnstreiks mit Verspätungen gekommen. Bahn und Gewerkschaften eingigten sich dann grundsätzlich auf eine Jobsicherung bei der Bahn. Die Vereinbarung steht jedoch weiter unter dem Vorbehalt der endgültigen Form des Bahnbörsengangs. (tso/AFP)

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