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Wirtschaft: Deutsche Bahn: Clement will Transrapid bis nach Köln verlängern

Der Transrapid in Nordrhein-Westfalen soll über Düsseldorf bis nach Köln verlängert werden. Das kündigte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) in Düsseldorf an.

Der Transrapid in Nordrhein-Westfalen soll über Düsseldorf bis nach Köln verlängert werden. Das kündigte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) in Düsseldorf an. "Ich glaube, wir können mit dem Metrorapid schon 2006 bis nach Köln kommen, und wir schaffen auch noch diese Finanzierung".

Die Grünen gaben unterdessen ihren Widerstand gegen den Magnetzug auf. Vor ihrem Landesparteirat in Oberhausen hatte der Ruhrgebietsverband eine Veto-Position zu den weiteren Plänen der SPD aufgebaut und wollte durchsetzen, dass zunächst keinerlei Landesmittel für die weitere Planung des schnelle Zuges im Revier bereit gestellt werden. In einer telefonischen Schaltkonferenz verabredeten Teile der Berliner Parteiführung mit den Freunden in NRW einen moderateren Kurs. "Der Metrorapid ist ein öffentliches Verkehrsprojekt, und da dürfen wir uns nicht kleingläubig zeigen", sagte Michael Vesper, der grüne Bauminister und Clement-Stellvertreter.

Clement muss aber noch unabhängig von den 1,75 Milliarden Euro aus dem Verkehrsetat weitere Mittel einwerben, um den Zug bauen zu können. "Wir haben ein solides Finanzkonzept", sagte er. Er setzt darauf, dass aus Berliner Quellen noch mindestens weitere 700 Millionen Euro fließen und die Deckungslücke zu den veranschlagten Kosten von 3,2 Milliarden Euro verringern. Die Gutachter haben in dieser Summe zahlreiche ohnehin geplante Maßnahmen aufgelistet, etwa mehr als 338 Millionen für die Modernisierung der Bahnhöfe.

Die Bahn wird, so lauten die Absprachen mit Bahnchef Mehdorn, die Grundstücke im Wert von rund 130 Millionen Euro in eine gemeinsame Planungsgesellschaft einbringen, und darüber hinaus rechnet man mit satten 290 Millionen an Zuschüssen für die Schwebezüge. "Die werden genauso gefördert wie jede Straßenbahn", erwartet Clement, denn zur Zeit werden der Bahn 65 Prozent ihrer Anschaffungskosten für Züge im Nahverkehr ersetzt. Darüber hinaus setzt die Landesregierung auf EU-Gelder.

"Unter dem Strich müssen wir also eine Summe von nur noch rund 500 Millionen Euro fremd finanzieren", bilanziert Clement. Dabei könnte etwa die Europäische Investitionsbank genutzt werden. Dass dies die optimistische Variante ist, weiß der Regierungschef, deshalb fügt er schnell hinzu, "wir haben noch rund 300 Millionen Euro Luft". Damit soll die Finanzierung bis nach Köln gelingen. Ohne es laut auszusprechen, hat er in diesem Zusammenhang die jüngsten politischen Entscheidungen in München aufmerksam registriert: Sollte die Münchener Strecke nicht gebaut werden, liegen in Berlin weitere 550 Millionen Euro - genug, um bis nach Köln zu bauen.

jz

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