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Wirtschaft: Deutsche Bahn: "Herr Mehdorn hat uns getäuscht" - Günter Ostermann im Gespräch

Die Gewerkschaften drohen mit dem "totalen Konfrontationskurs". Margarita Chiari sprach mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bahngewerkschaft Transnet, Günter Ostermann.

Die Gewerkschaften drohen mit dem "totalen Konfrontationskurs". Margarita Chiari sprach mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bahngewerkschaft Transnet, Günter Ostermann.

Herr Ostermann, fühlen Sie sich von Bahnchef Hartmut Mehdorn getäuscht?

Wir fühlen uns mehr als getäuscht. Noch vor einer Woche haben Vertreter der Gewerkschaft und die Betriebsratsvorsitzenden mit Herrn Mehdorn über ein Konzept für die Werke gesprochen. Mehdorn hat damals zugesichert, Kapazitäten und Arbeitsplätze nur abgestimmt abzubauen. Das alles ist jetzt nicht mehr wahr. Über die Stilllegung erfahren wir aus der Presse.

Die Werke machen seit Jahren Verluste. War die Entscheidung nicht absehbar?

Sicher arbeiten nicht alle wirtschaftlich. Daran hat aber auch die Bahn Schuld. Sie hat nicht investiert, die Kapazitäten wurden heruntergefahren. Tatsache ist, dass in den Instandhaltungswerken derzeit Überstunden gefahren werden, um die Arbeit überhaupt bewältigen zu können.

Ist es sinnvoll, dass die Bahn Züge umrüstet? Kann das nicht die Industrie machen?

Die Erfahrungen sprechen nicht dafür. Die Pannen mit neuen Zügen zeigen doch, dass wir Wartungskapazitäten brauchen.

Was schlagen Sie vor?

Sinnvoll wäre es, die Kapazitäten über einen Zeitraum von fünf Jahren, bis 2004/2005, schrittweise dem Bedarf anzupassen. Das würde auch den Betroffenen eine Perspektive geben.

Setzen Sie auf Unterstützung der Politik?

Wir setzen vor allem auf die Länder. Sie sind der größte Kunde der Bahn.

Herr Ostermann[fühlen Sie sich von Bahnchef]

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