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Deutsche Bahn: Jeder vierte Schnellzug unpünktlich

Bei der Deutschen Bahn kommt fast jeder vierte Schnellzug unpünktlich ans Ziel. Besonders unzuverlässig sind einem Medienbericht zufolge ausgerechnet die schnellen Metropolen-Verbindungen mit dem ICE-Sprinter.

München - Hauptproblem sind demnach Mängel im Streckennetz, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen internen Bericht zum Thema Pünktlichkeit, der dem Blatt vorliege. Der Bericht zeigt demnach, dass die Bahn weit von ihrem eigenen Anspruch entfernt ist, beim Fernverkehr eine Pünktlichkeits-Quote von 87 Prozent zu erreichen. Tatsächlich seien nur 78,5 Prozent der ICE-, IC-, und EC-Züge pünktlich. Der Bericht dokumentiert Verspätungen im September und bis zum 22. Oktober.

Der ICE-Sprinter, der gegen einen Aufpreis besonders schnelle Verbindungen anbieten soll, erreichte dem Bericht zufolge auf der Strecke Berlin-Frankfurt im Oktober nur eine Pünktlichkeitsquote von 51 Prozent und auf der Strecke Frankfurt-München von 55 Prozent. Etwas besser sah es auf den Strecken Hamburg-Köln mit 60 Prozent und Hamburg-Frankfurt mit 79 Prozent aus. Besonders häufig unpünktlich waren demnach auch die ICE-Verbindung von Frankfurt nach Amsterdam sowie die IC-Verbindung zwischen Hamburg und Stuttgart beziehungsweise Basel.

Der Report nennt laut "SZ" auch die Gründe für die Verspätungen. Spitzenreiter sind mit 41 Prozent Mängel am Schienennetz, darunter Oberleitungsschäden, Schienenbruch, Weichenstörungen oder Stromausfälle. So genannte Langsamfahrstellen, die wegen Problemen an den Trassen vorsorglich angeordnet wurden, hätten ebenso zu den Verspätungen beigetragen wie Bau- und Instandhaltungsarbeiten. Entsprechend habe es bei der Pünktlichkeit einen regelrechten Absturz nach der Fußball-WM gegeben, während der Bauarbeiten weitgehend vermieden worden waren. Umso mehr sei die Bahn seit August wieder damit beschäftigt, die maroden Trassen zu reparieren. (tso/AFP)

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