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Deutsche Bahn: Mehdorn soll über 2009 hinaus doppelter Bahn-Chef bleiben

Bei der Deutschen Bahn wird es 2009 womöglich zu Streitigkeiten über die Rolle von Vorstandschef Mehdorn kommen, der ebenfalls der neuen Transportsparte DB Mobility Logistics vorsteht.

Hartmut Mehdorn bleibt womöglich über 2009 hinaus doppelter Vorstandschef der Deutschen Bahn - beim Konzern ebenso wie bei der neuen Transportsparte DB Mobility Logistics, von der ein Teil an der Börse verkauft werden soll. Das erfuhr der "Tagesspiegel" aus Kreisen des Aufsichtsrats. Eine Entscheidung darüber solle in den kommenden Tagen fallen. "Mehdorn pusht die ganze Geschichte, ohne ihn geht es nicht", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) strebt dagegen an, die Doppelrolle Mehdorns 2009 zu beenden - obwohl dessen Vertrag bis Mai 2011 läuft. Im Aufsichtsrat gibt es aber Widerstand dagegen. Der Manager, der die Bahn seit 1999 führt, könne nicht wenige Monate nach dem für November 2008 geplanten Börsendebüt abtreten - "wenn das feststeht, wird es einen gehörigen Abschlag bei den Einnahmen geben", hieß es. Ein Sprecher des Konzerns wollte sich zu der Frage nicht äußern und verwies auf den Aufsichtsrat.

In der Union wird derweil befürchtet, dass die SPD eine Befristung der Doppelrolle nur deshalb anstrebt, um einen ihr genehmen Kandidaten auf dem wichtigen Spitzenposten der Bahn-Börsenholding noch vor der Bundestagswahl installieren zu können. Ein solcher Plan sei aber "abenteuerlich", heißt es dort. Mehdorn kenne den Konzern, nur ihm werde es zugetraut, die schwierigere Gemengelage nach dem Börsengang zu managen. Dann gelte es, die Interessen der Politik und der neuen Investoren gleichermaßen zu berücksichtigen. Tagesspiegel-Informationen zufolge unterstützt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Mehdorns Verbleib auf beiden Posten über 2009 hinaus. (Tsp)

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