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Deutsche Bahn: Neuer DB-Vorstand wirbt für Börsengang mit Netz

Der neue Bahn-Vorstand Otto Wiesheu hat für einen Börsengang des bundeseigenen Konzerns mitsamt des Schienennetzes geworben. Mit dem Erlös wolle die Bahn "das Eigenkapital verstärken".

Berlin - «Der Zugbetrieb und das Netz sollen logischerweise in einer Hand bleiben», sagte der ehemalige bayerische Wirtschaftsminister (CSU) der «Süddeutschen Zeitung» am Montag. Alles andere sei unpraktikabel «und würde auch nicht zu mehr Wettbewerb führen». Mit dem 35 000 Kilometer langen Netz sei eine Teilprivatisierung der Bahn zudem einträglicher: «Das bringt mehr Geld an der Börse.»

Mit dem Erlös eines Börsengangs wolle die Bahn «das Eigenkapital verstärken, der Bund will davon aber offensichtlich auch etwas haben», sagte Wiesheu, der seit Jahresbeginn im Vorstand für politische Beziehungen zuständig ist. Daher müsse die Bundesregierung interessiert sein, «dass der Wert des Unternehmens nicht durch eine falsche Entscheidung über das Schienennetz geschmälert wird».

Das Verkehrsministerium hat für Januar ein neues Gutachten zur Zukunft des Netzes angekündigt, das die große Koalition zur Basis einer Grundsatzentscheidung machen will. Teile der Politik und Wirtschaftsverbände fordern eine Trennung aus dem Bahnkonzern, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu erreichen. Bahnchef Hartmut Mehdorn lehnt eine «Zerschlagung» dagegen ab.

Wiesheu kündigte zudem größere Anstrengungen für mehr Sicherheit in den Zügen an, für die die Bundespolizei und eigenes Personal der Bahn zuständig sind. Dafür sollten künftig insgesamt 3000 Leute sorgen, «900 mehr als bisher». (tso/dpa)

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