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Wirtschaft: Deutsche Bahn prüft Mehrarbeit für ihre Belegschaft

Grüne verlangen Subventionsabbau zugunsten neuer Schienenstrecken

Berlin (brö/hop). Die Deutsche Bahn prüft, von ihren Beschäftigten Mehrarbeit zu verlangen, damit sie im Wettbewerb mit Privatbahnen wieder konkurrenzfähig wird. Das erfuhr der Tagesspiegel aus sicherer Quelle. In der Vergangenheit hatte die Bahn bei der Vergabe von Regionalverbindungen oft gegenüber Konkurrenten den Kürzeren gezogen. In Bahnkreisen wird dies mit Sorge betrachtet.

Die Bahn vermutet, dass der Wettbewerb weiter zunehmen wird. Zuletzt haben private Anbieter ihren Marktanteil im Regionalverkehr gesteigert – von 9,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 10,9 Prozent in 2004. Das teilte der Wettbewerbsbeauftragte der Bahn, Alexander Hedderich, am Mittwochabend in Berlin mit. Zwischen 1995 und 2004 hat die Bahn nur 47,5 Prozent der Ausschreibungen im Regionalverkehr für sich gewinnen können. Im Gütermarkt liege der Anteil der Privaten bei rund sieben Prozent. Hedderich sagte: „Der Wettbewerb auf dem deutschen Schienenmarkt ist so intensiv wie in keinem anderen Land.“ Im Fernverkehr spielen private Unternehmen aber kaum eine Rolle bei einem Marktanteil von weniger als einem Prozent.

Neue Diskussion um Eigenheimzulage

Die Bundesregierung hat am Donnerstag Union und FDP aufgefordert, wieder über Einschnitte bei der Pendlerpauschale und der Eigenheimzulage zu reden. Der Grünen-Verkehrsexperte Albert Schmidt, sagte dem Tagesspiegel, die Koalition wolle das „Horrorszenario“, das in den kommenden Jahren bei Schiene und Straße drohe, verhindern. „Die Fehler vom Vermittlungsausschuss müssen korrigiert und tatsächliche Subventionen gekürzt werden, nicht Investitionen.“ Horst Friedrich, verkehrspolitischer Sprecher der FDP, wies die Forderungen zurück. Die Regierung solle lieber einen größeren Teil der Mineralölsteuer für Verkehrsprojekte nutzen.

Am Mittwoch hatte die Bahn den Bundesländern ihre Planung für die Schienen-Investitionen bis 2008 präsentiert. In diesem Jahr soll der Betrag – wegen der Beschlüsse im Vermittlungsausschuss – von mehr als vier auf 3,5 Milliarden Euro sinken, in den Folgejahren sogar noch stärker. Nur bereits fortgeschrittene neue Projekte würden demnach weiterverfolgt, teilte die Bahn mit, die übrigen zurückgestellt – darunter offenbar die Neubaustrecke von Erfurt nach Nürnberg.

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