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Der ursprünglich geplante schnelle Wechsel von der Politik zur staatseigenen Bahn hatte Ronald Pofalla und dem Konzern viel Ärger eingebracht.

© dpa

Deutsche Bahn: Ronald Pofalla steigt 2015 ein

Als ehemaliger Kanzleramtsminister verfügt Ronald Pofalla über exzellente Kontakte. Die wollte sich die Bahn bereits ab diesem Frühjahr zu eigen machen. Nach viel Ärger gibt es nun eine Einigung.

Berlin - Ronald Pofalla (CDU) wollte mehr Zeit für Privates, als er Ende 2013 entschied, kein Regierungsamt zu übernehmen. Die bekommt er nun. Erst 2015 wird er wieder voll ins Berufsleben einsteigen und einen Job bei der Deutschen Bahn übernehmen – als Generalbevollmächtigter für Politikkontakte. Ein entsprechends Konzept stellte Bahn-Chef Rüdiger Grube auf einer Sitzung des Aufsichtsrats am Mittwoch vor.

Ursprünglich hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube den Exchef des Bundeskanzleramts mit einem Vorstandsposten versehen wollen – dafür aber heftige Kritik hinnehmen müssen, unter anderem vom Aufsichtsrat, der sich übergangen fühlte. Grube musste den Kontrolleuren daraufhin einen Alternativplan vorlegen. Pofallas Name fiel dabei zwar nicht, es läuft aber darauf hinaus, dass der 53-Jährige zunächst die Jobs zweier scheidender Manager übernimmt, die bislang für die Politik-Kontakte zuständig waren. Aufsichtsratskreisen zufolge spart die Bahn so rund eine Million Euro im Jahr. Später, wohl im Laufe von 2016, dürfte Pofalla dem derzeitigen Vorstand Gerd Becht nachfolgen, der für Recht und Sicherheit verantwortlich ist. Dieses Ressort könnte um die Politik-Themen erweitert werden.

Schon jetzt hat die Bahn der Politik einiges zu erklären. Die Bilanz, die Grube an diesem Donnerstag vorlegen will, weist für das vergangene Jahr einen Vorsteuergewinn von nur 2,2 Milliarden Euro aus – angepeilt waren einst 2,9 Milliarden. Der Vorstandschef selbst verzichtet daher auf die 20-prozentige Erhöhung seines Grundgehalts, die ihm der Aufsichtsrat eigentlich zum 1. Mai zugesichert hatte. Die Debatten darüber „lenken nur von den eigentlichen großen Herausforderungen bei der Bahn ab“, begründete Grube den Schritt. Ihm entgehen damit 180 000 Euro pro Jahr. Carsten Brönstrup

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