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Deutsche Bahn: Strafe für Schwarzfahrer verschärft sich nicht

Viel Wirbel um nichts: Die Bahn geht künftig zwar drastischer gegen Schwarzfahrer vor, sie wird ihr grundlegendes Vorgehen allerdings nicht ändern.

Wie bisher stelle die Bahn im Regelfall erst dann Strafantrag, wenn ein Schwarzfahrer drei Mal innerhalb eines Monats erwischt worden ist und keine plausible Erklärung für die Fahrt ohne Fahrschein hat. Wenn es sich um einen besonders offensichtlichen Fall handele, werde bereits im ersten Fall Strafantrag gestellt. Das war aber auch bisher so. Das teilte der Konzern in einer in Berlin veröffentlichten Presseerklärung mit. Neu ist seit Anfang dieses Jahres: Nach dem dritten Fall wird rückwirkend jeweils ein Strafantrag pro Schwarzfahrt gestellt. Es gibt also drei Strafanträge auf einmal.

Die Bahn reagierte mit der Erklärung auf Medienberichte, nach denen Schwarzfahrer seit Neustem schon mit einer Strafanzeige rechnen müssten, wenn sie das erste Mal erwischt werden. Die Online-Nachrichtenmagazine des "Spiegel" und des "Focus" hatten entsprechend berichtet. Erste Anfragen bei der Bahn schienen die neue Linie zu bestätigen.

Dass sich der Ton gegen Schwarzfahrer verschärft, können Vielfahrer in den Zügen miterleben. Tatsache ist: Durch das Schwarzfahren entsteht der mit vielen Problemen kämpfenden Bahn jährlich ein erheblicher Schaden im hohen Millionenbereich. Und Bahn-Schwarzfahrer nehmen weiter zu.

Die Analysen stehen zwar noch aus. Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei haben nach Angaben des "Focus" allerdings allein im ersten Halbjahr 2009 mit 39.634 Anzeigen einen sprunghaften Anstieg der Schwarzfahrer-Delikte verzeichnet. Im gesamten Jahr 2008 waren es 50.875 Fälle. Nach Berechnungen des "Spiegel" könnte die Zahl der Strafanzeigen auf mehr als 600.000 Fälle im Jahr ansteigen.

Quelle: ZEIT ONLINE, aku, dpa, 26.7.2009

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