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Wirtschaft: Deutsche Bahn will ihr Preissystem doch ändern

Alte Bahncard soll wiederkommen Große Verluste im Fernverkehr

Düsseldorf (ebe/HB). Die Deutsche Bahn steht unmittelbar vor einer radikalen Änderung ihres umstrittenen neuen Preissystems. In Unternehmenskreisen gilt als sicher, dass BahnChef Hartmut Mehdorn am Mittwoch seinem Aufsichtsrat vorschlagen wird, Vielfahrern künftig wieder höhere Rabatte zu gewähren. Einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“, wonach der Konzern schon ab August wieder die altbekannte Bahncard mit 50 Prozent Preisnachlass für Stammkunden einführen wird, wollte das Unternehmen gestern nicht kommentieren. „An dem Modell wird noch gearbeitet“, sagte eine Bahn-Sprecherin und verwies auf eine für Mittwoch angesetzte Pressekonferenz.

Seit der Tarifreform im Dezember 2002 gibt es mit einer neuen, verbilligten Bahncard nur noch 25 Prozent Rabatt. Die Bahn-Gewerkschaft Transnet wird dem Vorstand bereits am heutigen Montag ihr Konzept für eine verbraucherfreundlichere Bahn vorstellen. „Mit Änderungen am Preissystem allein ist es nicht getan. Wir brauchen einen Service-Aufbruch, um mehr Kunden zu gewinnen“, sagte ein Gewerkschaftssprecher dem Handelsblatt. Transnet-Chef Norbert Hansen hatte im Vorfeld bereits deutlich gemacht, dass er einen Halbpreis-Rabatt, wie ihn die frühere Bahncard vorsah, befürwortet. Zudem will die Bahn-Gewerkschaft vorschlagen, statt drei komplizierter Rabattstufen künftig nur eine einzige Rabattstufe (für Frühbucher) anzubieten.

In den ersten fünf Monaten 2003 fuhr Europas größter Verkehrskonzern nach dpa-Informationen rote Zahlen ein. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, lag der Umsatz im Personenfernverkehr bis Mai mit 1,02 Milliarden Euro um rund 262 Millionen Euro unter Plan und etwa 165 Millionen Euro unter dem entsprechenden Vorjahresumsatz.

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