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Deutsche Bank: Kirch will weitaus mehr Schadensersatz

Der Medienunternehmer Leo Kirch hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Schadensersatzforderungen gegen die Deutsche Bank von 1,6 auf 3,7 Milliarden Euro erhöht. Er wirft der Bank vor, für die Insolvenz seines Medien-Imperiums verantwortlich zu sein.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte unter Berufung auf Kirch-Gläubiger berichtet, der Medienunternehmer mache die zusätzlichen 2,1 Milliarden Euro für seine Anteile an der ProSiebenSat1 Media AG geltend. Kirch macht die Deutsche Bank und deren Ex-Vorstandschef Rolf Breuer für den Zusammenbruch seines Film- und Fernsehkonzerns verantwortlich. Ein Kirch-Sprecher bestätigte heute den "SZ"-Bericht. Die Deutsche Bank wollte sich bisher nicht zu den Angaben äußern.

Bis zur Insolvenz seines Medienimperiums im Frühjahr 2002 war Kirch Mehrheitsaktionär bei der aus den TV-Kanälen Sat1, Pro Sieben, Kabel 1 und N 24 bestehenden Senderfamilie gewesen. Nach Informationen der "SZ" bezifferte der 81-Jährige in einem Ende 2007 beim Landgericht München eingereichten Schriftsatz den Wert seiner Anteile an der ProSiebenSat1 Media AG auf 2,1 Milliarden Euro.

Umstrittene Breuer-Äußerung

Kirch wirft Breuer vor, sein Medienimperium durch öffentliche Äußerungen über dessen Finanzlage in die Insolvenz getrieben zu haben. Der damalige Deutsche-Bank-Chef hatte im Februar 2002 in einem Interview mit Blick auf die Krise der Kirch-Gruppe gesagt, dass der Finanzsektor vermutlich nicht bereit sei, dem Medienzar auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen. Kurz nach diesen Äußerungen war Kirchs Medienkonzern Pleite gegangen.

Der Bundesgerichtshof hatte im Februar 2006 bereits entschieden, dass Breuer und die Deutsche Bank grundsätzlich für einen Teil der Milliardenpleite von Kirch haften. Nach der BGH-Entscheidung beschränkt sich der Schadenersatzanspruch Kirchs allerdings nur auf einen möglichen Verlust bei der Kirch-Tochter Printbeteiligungs GmbH, da die Deutsche Bank nur für sie einen Kredit gegeben hatte. (feh/dpa/AFP)

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