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Wirtschaft: Deutsche Börse blickt auf ein Rekordjahr

Dividende wird erhöht/Terminbörse Eurex entwickelt sich zum Erfolgsmodell

Frankfurt (Main) (ro). Die Deutsche Börse AG hat 2003 ein weiteres Rekordjahr verbucht und will in diesem Jahr das Niveau zumindest halten. Die Dividende soll weiter steigen, deutete Finanzvorstand Mathias Hlubek am Mittwoch in Frankfurt (Main) an. Mit dem Verlauf des ersten Quartals zeigte er sich zufrieden. Nach Ansicht von Börsenchef Werner Seifert zahlt sich die eingeschlagene Strategie und die Investitionen mehr und mehr aus. Vor allem durch den jüngst eröffneten neuen Ableger der weltgrößten Terminbörse Eurex in den USA erhofft sich die Deutsche Börse neue Impulse.

Bereits für das vergangene Jahr steigt die Dividende um 25 Prozent auf 0,55 Euro je Aktie, nachdem das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um 29 Prozent auf knapp 453 Millionen Euro geklettert ist. Dabei sorgten der Aufbau der Eurex in den USA noch für eine Belastung des Gewinns. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro. Für 2004 erwartet Hlubek ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von mindestens 450 Millionen Euro.

Der Stellenwert der weltgrößten Terminbörse innerhalb des Konzerns Deutsche Börse dürfte weiter steigen. Im vergangenen Jahr lieferte die Eurex, an der erstmals mehr als eine Milliarde Kontrakte gehandelt wurden, den größten Ergebnisbeitrag. Dabei profitierte die Eurex vom steigenden Bedarf nach Risikosteuerung über Termingeschäfte. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen kletterte um 44 Prozent auf 228 Millionen Euro.

Zweitwichtigster Bereich war das im vergangenen Jahr komplett übernommene Abwicklungshaus Clearstream mit einem Ergebnis von 111 Millionen Euro. Bedingt durch das ab Frühjahr gute Börsenumfeld konnte auch der Kassamarkt mit dem Computerhandelssystem Xetra und dem Parketthandel das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um 231 Prozent auf fast 58 Millionen Euro steigern. Die Zahl der Handelsabschlüsse kletterte um 19 Prozent auf gut 71 Millionen. Mittlerweile gibt es nach mehrjährigen Einbußen auch wieder Pluszeichen im Parketthandel. Vom Aus für das traditionelle Börsensegment ist keine Rede mehr.

Auch der Konsolidierungsbedarf unter den Börsen in Europa ist nach Ansicht von Seifert mittlerweile nicht mehr so stark. Die vier größten Häuser beherrschten derzeit 80 Prozent des Marktes. Gleichwohl schließt Seifert weitere Fusionen nicht aus. Alle Aktien der Deutschen Börse seien im Streubesitz, allerdings liegen nur vier Prozent bei Privatanlegern. Rund 60 Prozent werden von ausländischen Anlegern gehalten.

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