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Wirtschaft: Deutsche Börse kommt Anlegern entgegen

Vom 1.Juni wird die handelbare Mindestgröße an der Börse in Frankfurt auf eine Aktie gesenkt.

Vom 1.Juni wird die handelbare Mindestgröße an der Börse in Frankfurt auf eine Aktie gesenkt.Die Frankfurter Börsenoberen sprechen von einem erweiterten Angebot für Privatanleger.In erster Linie aber zielt die neue Offerte auf die Regionalbörsen in Stuttgart, Berlin, Düsseldorf, München, Hamburg, Hannover und Bremen.Diese Börsen hatten zum Teil mit der Verlängerung der Handelszeiten und der Senkung der handelbaren Aktien auf ein Stück viele Privatanleger für sich gewonnen.Die wollen die Frankfurter jetzt von den - von ihnen wenig geschätzten - Regionalbörsen wieder zurückholen.

Gemeinsam mit den ebenfalls ungeliebten Kursmaklern bietet die Frankfurter Börse ein sogenanntes Servicepaket 2000 an, mit dem Makler permanent Kursspannen bekanntgeben und auch bei wenig gefragten Aktien mindestens einmal am Tag einen Preis feststellen.Damit kann auch in Frankfurt ab 1.Juni eine einzige Aktie gekauft oder abgegeben werden.Bisher mußten mindestens 50 oder 100 Aktien gehandelt werden.Bei den Handelszeiten war Frankfurt schon 1998 der Vorgabe der Stuttgarter Börse gefolgt.Dort waren die Zeiten für den Wertpapierhandel schon Ende 1997 verlängert und die handelbare Mindeststückzahl abgeschafft worden.Am Neuen Markt, dem Wachstumsmarkt der Frankfurter Börse, ist es seit April 1998 möglich, eine Aktie zu kaufen oder zu verkaufen.

Die Stuttgarter Börse hat mit ihrer neuen Strategie großen Erfolg.Der Umsatz wurde verdoppelt, die baden-württembergische Börse verdrängte Düsseldorf vom zweiten Platz in der Börsenrangliste.Die Frankfurter Börsenoberen hatten der Strategie lange wenig Bedeutung zugemessen.Ihr Hauptaugenmerk liegt auf dem Computerhandel über das Xetra-System und dem allmählichen Austrocknen des Parketts.

Mit den neuen Regelungen vollziehen die Frankfurter jetzt endgültig einen Schwenk, von dem sie lange nichts wissen wollten.Zumal es nun auch Überlegungen gibt, die Makler in den Handel über Xetra einzubeziehen.Sie könnten sich um die Aktien kümmern, die weniger stark nachgefragt werden."Die Regionalbörsen leben von einer Nischenstrategie", betonte Reto Francioni, Vorstandsmitglied der Deutschen Börse AG gleichwohl.Frankfurt bietet jetzt seiner Auffassung nach auch für den Kleinanleger die besten Bedingungen."Eine Order, die über die Frankfurter Börse läuft, trifft auf den mit Abstand liquidesten Aktienmarkt in Deutschland", sagt Francioni.

Nach vielen Reibereien finden nun auch die Kursmakler und die Frankfurter Börse zueinander.Nach Angaben von Rainer Roubal, dem Vorsitzenden der Frankfurter Kursmaklerkammer, garantiert das Servicepaket den privaten Anlegern auch bei kleinen Aufträgen beste und faire Preise, eine schnelle Ausführung und die ständige Informationsmöglichkeit über die aktuellen Kurse auch wenig gefragter Papiere.

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