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Deutsche Exporte: Katerstimmung nach dem Boom erwartet

Der enorme Aufschwung bei den deutschen Exporten ist bislang ungebrochen. In den kommenden Monaten rechnen Experten aber unter anderem wegen der globalen Konjukturabschwächung mit einem Rückgang.

Wiesbaden - Auch im Februar legten die Ausfuhren zweistellig zu. Deutsche Firmen lieferten Waren im Wert von 77,6 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 10,9 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. In den nächsten Monaten wird die Dynamik nach Expertenmeinung aber nachlassen. Die monatelange kontinuierliche Aufwertung des Euro, die deutsche Waren außerhalb Europas verteuert, sowie die weltweite Konjunkturabschwächung werden die Exporte wohl bremsen. Zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr werde es dann nicht mehr geben, schreiben die Volkswirte der Commerzbank.

Wegen des kräftigen Anstiegs der Importe hat der Außenhandel nach Schätzungen im ersten Quartal 2007 nicht positiv zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Die Importe stiegen im Februar genau so stark wie die Exporte und erreichten 63,4 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vormonat Januar nahmen die Einfuhren um 5,6 Prozent zu, die Ausfuhren um 1,9 Prozent. Der Überschuss in der Außenhandelsbilanz - dem Saldo von Exporten und Importen - kletterte gegenüber dem Vorjahr kräftig von 12,7 auf 14,2 Milliarden Euro.

Auslandsumsatz weiter gestiegen

Die stärksten Zuwächse erzielten die Exporteure in Ländern, die nicht zum Euro-Raum gehören (plus 18 Prozent). Die Geschäfte mit den Nachbarländern der Europäischen Union legten um knapp 15 Prozent zu. Trotz des starken Euro wuchsen die Ausfuhren in Länder außerhalb der EU um 4,4 Prozent.

Das verarbeitende Gewerbe profitierte im Februar besonders stark vom Geschäft mit den ausländischen Abnehmern. Der Auslandsumsatz der Industrie stieg im Februar um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. An der Spitze lagen laut Statistik die Hersteller von Metallerzeugnissen mit einer Zuwachsrate im Ausland von 18,5 Prozent gefolgt vom Maschinenbau mit plus 14,6 Prozent beim Auslandsgeschäft. (tso/dpa)

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