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Wirtschaft: Deutsche Firmen exportieren weniger

Ausfuhr sinkt im Juni gegenüber Mai um 5,8 Prozent – Plus im Jahresvergleich

Berlin Der Export, die bislang einzige Stütze des deutschen Wirtschaftswachstums, ist im Juni zurückgegangen. Die Ausfuhren der Unternehmen gingen um 5,8 Prozent gegenüber dem Mai zurück, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Experten sagten jedoch, die Konjunkturlage bleibe weiterhin gut. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung dank des Exports um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, schätzte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Die deutsche Wirtschaft verkaufte im Juni saisonbereinigt Waren im Wert von 63 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 16,1 Prozent mehr als im Juni vergangenen Jahres. Für 48,3 Milliarden Euro kauften die Unternehmen Produkte aus dem Ausland ein. „Die Bedeutung des Außenhandels als Konjunkturmotor für die deutsche Wirtschaft nimmt weiter zu“, erklärte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA. Auch der hohe Ölpreis erweise sich bislang nicht als Bremse. Jörg Krämer, Chefökonom der Fondsgesellschaft Invesco, machte einen weiterhin positiven Trend beim Export aus. In den vergangenen drei Quartalen habe es jeweils eine deutliche Beschleunigung im Vergleich zum Vorquartal gegeben. Im zweiten Quartal waren es 4,2 Prozent. Wachstumsmärkte für die Exportwirtschaft waren laut BGA vor allem China, Russland sowie Mittel- und Osteuropa.

Dank des gut laufenden Exports fiel auch das deutsche Wirtschaftswachstum kräftiger aus. Nach dem Plus von 0,4 Prozent im ersten Quartal und 0,5 Prozent im zweiten dürfte sich die Dynamik zwischen Anfang Juli und Ende September aber leicht abschwächen, erwartet das DIW. Das Plus werde dann wieder bei 0,4 Prozent liegen, schätzte das Institut.

Wie es mit dem Aufschwung weitergeht, hängt ab vom Konsum und vom Arbeitsmarkt. Der private Verbrauch, der 60 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht, ist seit Jahren in Deutschland schwach. „Sollte die Übertragung der außenwirtschaftlichen Impulse nicht für Beschäftigungsgewinne sorgen, bleibt die inländische Nachfrage das Sorgenkind der Konjunktur“, warnten die Forscher.

Der Stellenabbau verlangsamt sich nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes immerhin. Mit im Schnitt 38,2 Millionen Beschäftigten sank die Erwerbstätigkeit im zweiten Quartal um 112000 Personen. In den vergangenen drei Jahren hatten die Statistiker zwischen April und Ende Juni jeweils einen Jobabbau von 249000 Menschen registriert. brö

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