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Wirtschaft: Deutsche Investoren vertrauen Indonesien

FRANKFURT (MAIN) .Trotz der schwerwiegenden wirtschaftlichen und politischen Probleme des Landes haben deutsche Unternehmen ihr Interesse an einem Investment in Indonesien offenbar nicht verloren.

FRANKFURT (MAIN) .Trotz der schwerwiegenden wirtschaftlichen und politischen Probleme des Landes haben deutsche Unternehmen ihr Interesse an einem Investment in Indonesien offenbar nicht verloren.Im Gegenteil: Das Interesse an einem Investment in Indonesien sei neu erwacht, auch weil die neue Regierung in Jakarta alle Hürden und Regulierungen für ausländische Investoren abgeschafft habe, hieß es auf einem "Indonesientag" der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am Mittwoch in Frankfurt.Über 200 Teilnehmer aus Industrie und Handel, so KfW-Vorstandssprecher Gert Vogt, dokumentierten das "ungebrochene Interesse" der deutschen Wirtschaft an Indonesien.Auch neueste Zahlen sprechen dafür: Während deutsche Unternehmen im Gesamtjahr 1997 rund 126 Mill.DM in Indonesien investiert hatten, waren es im ersten Halbjahr 1998 bereits 131 Mill.DM.

Auf dem "Indonesientag", zu dem der indonesische Handels- und Industrieminister Rahardi Ramelan und Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt nach Frankfurt gekommen waren, wurde deutlich, daß sich die neue Regierung in Jakarta alle Mühe gibt, die Wirtschaft wieder auf Trab zu bringen."Wir haben alle Beschränkungen für ausländische Investoren aufgehoben", betonte Ramelan.Der Bundeswirtschaftsminister bekräftigte das Vertrauen der Bundesregierung.Deutschland bleibe ein verläßlicher Partner.Deshalb habe man schon im Juli zusätzliche Kredithilfen von 300 Mill.DM für Indonesien zugesagt.Deshalb habe man auch die Garantiesumme der Hermes-Versicherung für deutsche Exporte nach Indonesien auf 508 Mill.DM ausgeweitet.

"Das allerwichtigste für Indonesien ist die Wiederherstellung des Vertrauens", meinte KfW-Chef Vogt.Dies zu demonstrieren, sei aus deutscher Sicht derzeit die wichtigste Hilfe für das Land.Der indonesische Handels- und Industrieminister Ramelan gab sich denn auch in Frankfurt erstaunlich offen und beschönigte nichts.Die wirtschaftlichen Erfolge der letzten 30 Jahre seien durch die Krise mit einem Schlag ausradiert worden."Die Zahl der Armen ist von elf auf 40 Prozent der Gesamtbevölkerung in die Höhe geschossen", bekannte Ramelan.1998 werde das Bruttoinlandsprodukt Indonesiens um 12 Prozent zurückgehen.Allerdings hofft Ramelan, daß es wegen der radikalen Wirtschaftsreformen und dem Abbau aller Regulierungen für ausländische Investoren wieder aufwärts geht.Schon 1999 hofft der Minister, den Rückgang des BIP stoppen zu können, im Jahr 2000 soll die Wirtschaft wieder um zwei Prozent wachsen.Rexrodt rechnet mit höheren Wachstumsraten erst wieder in "drei bis fünf Jahren".Weil Indonesien aber der größte Wirtschaftspartner in Südostasien sei und bleibe, "ist die deutsche Wirtschaft gut beraten, sich schon jetzt strategisch zu positionieren."

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