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Wirtschaft: Deutsche Telekom: Analysten erwarten mehr Umsatz

Die Deutsche Telekom hat Analysten zufolge im Geschäftsjahr 2000 Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich erheblich gesteigert. Die Steigerung sei dank Neukonsolidierungen und außerordentlichen Erlösen aus Beteiligungsverkäufen möglich gewesen.

Die Deutsche Telekom hat Analysten zufolge im Geschäftsjahr 2000 Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich erheblich gesteigert. Die Steigerung sei dank Neukonsolidierungen und außerordentlichen Erlösen aus Beteiligungsverkäufen möglich gewesen. Sieben befragte Analysten rechnen allerdings für das gerade abgelaufene Quartal mit einem deutlichen Einbruch im operativen Geschäft. Der Konzerngewinn des Jahres 2000 wird im Durchschnitt der Analystenerwartungen daher unter dem Ergebnis der Monate Januar bis September zurückbleiben.

Der Telekom wird es danach nicht gelingen, die hohen Kosten für die Gewinnung neuer Kunden im internationalen Mobilfunkgeschäft durch den Verkauf von Beteiligungen auszugleichen. Belastend wird sich auch die erstmalige Konsolidierung des zwar profitablen aber margenschwachen IT-Dienstleisters Debis Systemhaus auswirken.

Den Umsatz sehen die Analysten in engen Spannen um einen Durchschnitt von 40,82 Milliarden Euro. Dies ist ein deutliches Plus, nachdem sich die Telekom im Vorjahr mit ihren Umsatz bei 35,47 Milliarden Euro gut behauptet hatte. Maßgeblich zur Umsatzsteigerung haben das zu Jahresbeginn noch nicht erwartete starke Kundenwachstum im Mobilfunkgeschäft, die erstmalige Berücksichtigung der britischen Mobilfunkfirma One-2-One sowie der Debis Systemhaus beigetragen. Im Durchschnitt erwarten die Analysten einen Konzerngewinn von 7,92 Milliarden Euro. Die Schätzungen liegen zwischen 6,57 und 9,8 Milliarden Euro, was auf Unterschiede in der Berücksichtigung ergebnisbelastender Kundengewinnungskosten im Mobilfunk, Investitionen in den technischen Umbau der Netze, Personalaufwendungen, die Integration von Debis Systemhaus und die Verkaufserlöse aus Beteiligungsbesitz zurückzuführen ist. In den neun Monaten Januar bis September hatte die Telekom einen Konzerngewinn von 8,45 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Analysten erwarten daher Einbußen im operativen Geschäft im vierten Quartal.

Im Vergleich zum Jahr 1999 wird der Konzerngewinn 2000 jedoch signifikant höher ausfallen. So hat sich die Telekom im Jahr 2000 von den Mehrheitsanteilen an zwei regionalen Kabel-TV-Gesellschaften, vom Gemeinschaftsunternehmen Global One sowie dem italienischen Konsortium Wind getrennt und Sondererträge aus Börsengängen von Töchtern realisiert. Das im Geschäftsjahr 1999 noch auf 0,43 von zuvor 0,82 Euro gesunkene Ergebnis pro Aktie wird sich durch die Sondererträge nach Angaben der Analysten im Geschäftsjahr 2000 auf durchschnittlich 2,38 Euro vervielfachen. Auf Basis des fortgeführten Geschäfts rechnet Stephan Droxner von der Landesbank Baden-Württemberg hingegen mit einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf 0,3 Euro.

Wie andere Analysten auch rechnet Christoph Vogt von M.M. Warburg damit, dass die Telekom im kommenden Jahr ihren Immobilienbestand deutlich reduzieren wird. Zusammen mit der Hebung anderer Finanzreserven - Verkauf nicht-strategischer Beteiligungen und weitere Börsengänge von Töchtern - sollen operativer Verlust und Abschreibungen auf Firmenwerte bei Zukäufen ausgeglichen und die stark gestiegene Verschuldung gesenkt werden. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten erwartet Vogt zum Jahresende 2000 bei 58,24 Milliarden Euro. Analystin Petra Nix von der Bank Vontobel rechnet sogar mit 63 Milliarden Euro.

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