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Wirtschaft: Deutsche Telekom will Global One ganz - Sprint steht vor dem Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen

Der Übernahmekampf bei Global One, dem gemeinsamen Telekom-Ableger für internationale Großkunden der Deutschen Telekom, France Telecom und der amerikanischen Sprint, geht in die heiße Phase. Sowohl die Telekom als auch France Telecom haben deutliches Interesse an der Gesamtübernahme des Unternehmens signalisiert.

Der Übernahmekampf bei Global One, dem gemeinsamen Telekom-Ableger für internationale Großkunden der Deutschen Telekom, France Telecom und der amerikanischen Sprint, geht in die heiße Phase. Sowohl die Telekom als auch France Telecom haben deutliches Interesse an der Gesamtübernahme des Unternehmens signalisiert. In Frankfurt geriet der Kurs der Telekom deutlich unter Druck, nachdem Gerüchte bekannt wurden, die Telekom bewerte Global One mit bis zu 20 Milliarden Dollar. Diese Angaben wurden von der Telekom als "hochspekulativ" zurückgewiesen. Auch Berichte der britischen "Financial Times" über kaum gesunkene Verluste bei eingebrochenen Umsätzen wollte Telekom-Sprecher Hans Ehnert nicht bestätigen.

Anfang 1999 sah die Zukunft von Global One nach einer langen Phase der Unsicherheit noch gut aus. Neue Kunden konnten gewonnen werden, eine Verringerung der Verluste von fast 800 Millionen Dollar schien greifbar. Die Börse reagierte positiv auf die Ankündigung von Umstrukturierungs- und Kostensparmaßnahmen. Im Sommer zerstritten sich jedoch Telekom und France Telecom wegen der letztlich gescheiterten Fusion von Telekom mit der Telecom Italia. Nach der Übernahme von Sprint durch den zweitgrößten Anbieter auf dem amerikanischen Ferngesprächsmarkt, MCI Worldcom, geriet Global One ganz zum Streitobjekt.

Die Telekom machte klar, dass sie die Kontrolle über Global One erwerben wolle, "wenn der Preis stimmt". "Mehrheitsführungen sind heute effizienter, um schneller auf neue Entwicklungen reagieren zu können", sagte Ehnert. Ähnlich sieht France Telecom die Situation. Ein spannendes Bieterduell steht damit bevor. Wann die Kontrahenten zu einem Ergebnis kommen werden, ist ebenfalls Gegenstand von Spekulationen. Offiziell angekündigt war eine Lösung bereits für Ende letzten Jahres. In jedem Fall ist auch bei einer Gesamtübernahme durch einen der bisherigen Partner mit Übergangsregelungen zu rechnen, um die Versorgung der Kunden sicherzustellen. Auf deren Verunsicherung deuten jedoch die unbestätigten Zahlen zum Umsatzrückgang für 1999 hin. Währenddessen schreibt der Konkurrent concert, ein Gemeinschaftsunternehmen der amerikanischen AT & T und der British Telecom, schwarze Zahlen.

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