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Wirtschaft: Deutsche Wirtschaft braucht jährlich 200 000 Zuwanderer Alternde Gesellschaft drückt Wachstum auf nur noch ein Prozent

Frankfurt (Main) (ro). Das jährliche Wirtschaftswachstum droht nach Einschätzung der Deutschen Bank bis zum Jahr 2050 von derzeit 1,25 Prozent auf nur noch ein Prozent abzurutschen.

Frankfurt (Main) (ro). Das jährliche Wirtschaftswachstum droht nach Einschätzung der Deutschen Bank bis zum Jahr 2050 von derzeit 1,25 Prozent auf nur noch ein Prozent abzurutschen. Grund sei vor allem die schrumpfende und vor allem älter werdende Bevölkerung.

Abhilfe kann es nach Ansicht der Volkswirte der Deutschen Bank nur dadurch geben, dass die Wochenarbeitszeit um mindestens sechs Stunden erhöht, das tatsächliche Renteneintrittsalter auf 65 Jahre angehoben wird und jedes Jahr netto mindestens 200 000 Zuwanderer aufgenommen werden. Nach Ansicht von DeutscheBank-Chefvolkswirt Norbert Walter bleibt allenfalls noch bis 2010 Zeit, notwendige Reformen umzusetzen, damit Deutschland nicht deutlich zurückfällt. Walter befürchtet allerdings, dass Politik und Gesellschaft nicht die notwendige Einsicht gewinnen, sondern weiter in die Krise schlittern und dann „pathologisch lernen" müssen.

Auch die Unternehmer hätten nicht begriffen, was auf sie zukommt. So seien Frauen wegen ihrer höheren Lebenserwartung in Zukunft eine entscheidende Zielgruppe. „Aber nicht einmal bei DWS, der Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, hat man auf Frauen zugeschnittene Angebote", kritisiert Walter das eigene Haus. Laut Statistischem Bundesamt werden in Deutschland im Jahre 2050 rund 75 Millionen Menschen leben. Sind heute nur vier Prozent der Deutschen über 80 Jahre, werden es 2050 rund 12 Prozent sein. Damit wird die Zahl der Erwerbstätigen nach Angaben von Deutsche-Bank-Volkswirt Bernhard Gräf schon ab 2010 deutlich stärker schrumpfen als die Bevölkerung insgesamt. „Die Generation der Baby-Boomer der Geburtsjahre 1950 bis 1970 scheidet dann aus."

Ausgeglichen werden könnte das durch permanente Zuwanderung von 550 000 Personen netto pro Jahr. Realistisch sei eine Kombination aus Netto-Zuwanderung, Erhöhung des Renteneintrittsalters und einer Anhebung der Wochenarbeitszeit. Auf die Kombination von Maßnahmen komme es an.

Ärmer allerdings werden die Deutschen nicht, selbst wenn Reformen ausbleiben. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf wird nach Berechnungen der Deutschen Bank bis 2050 real um 90 Prozent steigen., im schlechtesten Fall um nur 40 Prozent. Bei Reformen könnte der Zuwachs bei bis zu 200 Prozent liegen. Aber damit würde der Wohlstand deutlich geringer steigen als in den vergangenen 50 Jahren. In dieser Zeit gab es einen Zuwachs um 335 Prozent.

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