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Wirtschaft: Deutscher Export bricht weiter ein

BERLIN/WIESBADEN (Sch/AP).Der deutsche Export ist zu Jahresbeginn weiter zurückgegangen.

BERLIN/WIESBADEN (Sch/AP).Der deutsche Export ist zu Jahresbeginn weiter zurückgegangen.Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden erklärte, schrumpfte der Wert der Ausfuhren der deutschen Wirtschaft im Januar verglichen mit dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf 69,2 Mrd.DM.Auch der Import sackte bei stark rückläufigen Einfuhrpreisen auf 60,4 Mrd.DM ab.Das waren 11,5 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.Der deutliche Einfuhrrückgang ist der Hauptgrund dafür, daß der Außenhandelsüberschuß im Januar mit 8,8 Mrd.DM trotzdem höher als ein Jahr zuvor (5,1 Mrd.DM) ausfiel.

Verhältnismäßig stabil hielt sich der Export in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands.Die deutsche Wirtschaft führte Waren im Wert von 41,6 Mrd.DM in die EU aus, das waren 2,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.Die Ausfuhren in die Eurozone gingen unterdurchschnittlich um 1,5 Prozent zurück.Der Export in die Länder außerhalb der EU brach dagegen weiter ein.So führten deutsche Unternehmen im Januar in Drittländer nur noch Waren im Wert von 27,7 Mrd.DM aus.Knapp zehn Prozent weniger als vor zwölf Monaten.Die Einfuhren aus der EU sanken binnen Jahresfrist um 14,4 Prozent auf 35,2 Mrd.DM.Auch die Eurozone machte dabei mit einem Rückgang um 14 Prozent keine Ausnahme.Die Statistiker wiesen aber darauf hin, daß der Rückgang auch den Einfuhrpreisen geschuldet war, die sich um rund sechs Prozent binnen Jahresfrist verringerten.

Ursächlich für den anhaltenden Abwärtstrend ist nach Ansicht von Jörg Beifuß, Geschäftsführer des Institutes der Deutschen Wirtschaft, die schlechte Weltwirtschaftslage.Diese habe auch die europäische Konjunktur ins stottern gebracht und selbst der schwache Euro helfe der deutschen Industrie nicht weiter.Für die künftige Entwicklung der deutschen Konjunktur sieht Beifuß keinen Silberstreif am Himmel.Denn nicht nur der Export läßt zu wünschen übrig.Nach einer aktuellen Umfrage des Kölner Institutes warten auch die Investoren wegen der unsichern wirtschaftspolitischen Lage weiter ab."Um der Konjunktur Willen, wäre es besser endlich zu wissen, woran man mit der Politik ist.Auch wenn das höhere Steuern bedeuten sollte.Die Unsicherheiten müssen beseitigt werden", sagt Beifuß.

Herbert Lahmann, vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), rechnet damit, daß sich der Negativtrend bei den Ausfuhren fortsetzt.Denn auch der Auftragseingang bei der deutschen Industrie sei weiter rückläufig.Für das zweite Halbjahr erwartet das DIW jedoch, daß sich die Exporte erhohlen und prognostiziert für das Gesamtjahr 1999 eine Wachstumsrate des Exportes von 1,1 Prozent.Die konjunkturelle Entwicklung sei aber auch im starken Maße von der geplanten Steuerreform abhängig.Ihre Auswirkungen seinen zur Zeit noch nicht prognostizierbar.

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