zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Deutscher Ring bietet Policendarlehen an

HAMBURG (lip/HB).Der Deutsche Ring versucht, die Stornoquote aus dem von dem Kölner Allfinanzanbieter OVB zugeführten Lebensversicherungsgeschäft durch den Abschluß von Policendarlehen (Beleihung des laufenden Vertrags) zu drücken.

HAMBURG (lip/HB).Der Deutsche Ring versucht, die Stornoquote aus dem von dem Kölner Allfinanzanbieter OVB zugeführten Lebensversicherungsgeschäft durch den Abschluß von Policendarlehen (Beleihung des laufenden Vertrags) zu drücken.Die OVB-Vermittler werden ausdrücklich angewiesen, den Kunden, die die Prämie aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht mehr zahlen können, verstärkt Policendarlehen zu vermitteln, um ein Storno zu vermeiden.

Wie aus einem Schreiben der OVB-Geschäftsführung hervorgeht, soll für "Bestandserhaltungsmaßnahmen zu notleidenden Verträgen" den Kunden ein Darlehen als Vertragshilfe gewährt werden.Der Zinssatz für die Policendarlehen beträgt effektiv 6,95 Prozent pro Jahr."Der Kreditbetrag darf aber nicht größer als der Rückkaufswert der Versicherung sein", betont ein Sprecher des Deutschen Rings.Dennoch erscheint die Vertriebspraxis fragwürdig."Die Vertragskündigungen werden durch den Abschluß der Policendarlehen nur verzögert und gehen finanziell zu Lasten des Versicherten", erläutert ein ausgeschiedener OVB-Mitarbeiter gegenüber dem "Handelsblatt".

Der Hintergrund: Wenn ein Kunde die Prämien nicht mehr zahlen kann, wird in der Regel eine Beitragsfreistellung beziehungsweise Stundung vereinbart.Damit soll vermieden werden, daß sich der Kunde durch Prämienzahlungen noch stärker verschuldet.Stattdessen muß der Versicherte beim Abschluß des Policendarlehens monatliche Zinsen zahlen.Zudem verringert sich der Rückkaufswert der Versicherung effektiv um die Zinszahlung.Den Vorteil haben die Versicherung und der Vermittler.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false