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Wie ist den Griechen noch zu helfen?

© dapd

Deutschland betroffen: EU prüft neuen Schuldenschnitt für Griechenland

Ein neues Rettungspaket für Griechenland gilt als nicht durchsetzbar. Um den endgültigen Bankrott zu verhindern, könnten die staatlichen Gläubiger auf ihre Forderungen verzichten - darunter auch Deutschland.

Die EU sucht nach Möglichkeiten, wie sich eine Pleite Griechenlands doch noch verhindern lässt. Wie die "Zeit" aus Finanzkreisen erfuhr, werden derzeit auf Arbeitsebene verschiedene Varianten diskutiert. Klar ist dabei, dass ein weiteres Rettungspaket unwahrscheinlich ist, weil es in vielen Mitgliedsstaaten als nicht durchsetzbar gilt.

Als Alternative wird über einen neuen Schuldenerlass nachgedacht, bei dem auch die staatlichen Kreditgeber auf Forderungen verzichten müssten. Dies würde auch Deutschland treffen. Zur Debatte steht auch, ob Griechenland neue Mittel aus dem im Juni verabschiedeten Wachstumspakt erhält.

Griechenland ist auf Finanzmittel angewiesen, weil es mit der Umsetzung seiner Sparvorgaben im Rückstand ist. Noch ist den Kreisen zufolge aber nicht klar, wie gravierend der Rückstand ist, weil die Bücher des Landes gerade von der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF geprüft werden.

Ein Staatsbankrott Griechenlands und ein Austritt des Landes aus der Euro-Zone wurden in den letzten Wochen immer öfter diskutiert. Bundeswirtschaftsminister Rösler hatte sich in einem Interview "mehr als skeptisch" geäußert, dass Athen seine Reformauflagen erfüllen könne. Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone habe "längst seinen Schrecken verloren". Auch Kanzlerin Angela Merkel hatte deutlich gemacht, dass es keine weiteren Finanzhilfen für Griechenland geben werde. Medienberichten zufolge ist auch der Internationale Währungsfonds (IWF) nicht zu weiteren Hilfszahlungen bereit.

Bis Ende 2014 muss die griechische Regierung den internationalen Vorgaben zufolge sein Haushaltsdefizit drastisch verkleinern. Dabei hofft sie auf weitere Finanzhilfen in Höhe von 12,5 Milliarden Euro im August und September. Die Griechen fürchten, dass weitere Einsparungen die Wirtschaft endgültig abwürgen. Das Land befindet sich bereits das fünfte Jahr in Folge in der Rezession.

zunächst erschienen auf "Zeit Online"

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