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Wirtschaft: DGB: Bundesagentur muss Arbeitslose fit machen

Prävention soll nach Ansicht der Gewerkschaft größere Rolle spielen – Jeder dritte Jobsucher ist krank

Berlin – Gesundheitsförderung für Arbeitslose sollte in den Arbeitsagenturen nach Ansicht der Gewerkschaften eine größere Rolle spielen. „Menschen, die durch schlechte Gesundheit oder niedrige Qualifikation eingeschränkt sind, müssen wieder fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden“, sagte Wilhelm Adamy, Arbeitsmarktexperte beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dem Tagesspiegel. „Arbeitslosigkeit macht auf Dauer mürbe“, beklagte Adamy. Wer mit Hartz IV von den Langzeitarbeitslosen mehr fordern wolle, müsse auch entsprechend mehr fördern. „Es reicht nicht, nur die offenen Stellen zu besetzen“, sagte der DGBExperte.

Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belegen, dass jeder dritte Arbeitslose krank ist. Der Anteil von Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen steigt mit dem Alter und mit der Dauer der Arbeitslosigkeit. Im Westen ist er laut der Studie höher als im Osten. Am häufigsten wurden bei den Arbeitslosen psychische Erkrankungen festgestellt, sowie Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, also etwa Rückenbeschwerden. Wer einmal gesundheitlich beeinträchtigt ist, gerät dabei leicht in einen Teufelskreis: Die Einschränkungen erschweren den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) in ihrem aktuellen „Weißbuch Prävention“. Arbeitslose sind nach den Erhebungen der Krankenkasse im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen auch am häufigsten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Die steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland sei mit einem erhöhten Krankheitsrisiko für den einzelnen Betroffen verbunden sowie mit überdurchschnittlichen Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung, meint KKH-Chef Ingo Kailuweit. ce

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