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Wirtschaft: Die Adlon-Affäre

: Welteke nimmt an einer Festveranstaltung der Dresdner Bank zur Einführung des Euro in Berlin teil. 3.

: Welteke nimmt an einer Festveranstaltung der Dresdner Bank zur Einführung des Euro in Berlin teil.

3. April 2004 : Ein „Spiegel“Bericht bringt die Affäre ins Rollen. So soll Welteke anlässlich der Gala mit seiner Frau und weiteren Familienmitgliedern im Berliner Luxushotel Adlon residiert haben. Die Kosten von 7660 Euro für den viertägigen Aufenthalt habe die Dresdner Bank übernommen. Welteke bestätigt die Einladung.

5. April : Nach zum Teil heftiger Kritik nimmt Welteke Stellung zu den Vorwürfen. Der Aufenthalt im Adlon habe in der Öffentlichkeit „zu Kritik und Missverständnissen geführt“, teilt er mit. Er kündigt an, dass die Bundesbank die Kosten für zwei der beanstandeten Übernachtungen übernehme. Den Rest zahle er selbst.

6. April : Die Staatsanwaltschaft leitet ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Vorteilsannahme ein. Welteke räumt Fehler ein, sieht aber keinen Grund für einen Rücktritt. Er werde die Ergebnisse der Überprüfungen durch den Bundesbank-Vorstand sowie die Ermittlungen der Staatsanwälte abwarten.

7. April : Welteke lässt sein Amt auf Bitten des Bundesbankvorstands ruhen. Das Gremium hatte befunden, dass es für eine Abberufung keinen hinreichenden Grund gebe. Bundesbankvize Jürgen Stark übernimmt Weltekes Amt kommissarisch. Die Regierung kritisiert die Entscheidung.

8. April : Die Affäre belastet das Verhältnis von Bundesbank und Regierung. Kommentare und Erwartungen aus Berlin könne man „als Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit und Unabhängigkeit der Bundesbank werten“, kritisiert Stark.

10. April : Die Rolle der Bundesregierung rückt ins Visier der Opposition. Sie wirft Finanzminister Hans Eichel vor, Weltekes Ablösung wegen Meinungsverschiedenheiten über den Verkauf der Goldreserven der Bundesbank zu betreiben. Das Ministerium nennt dies „abwegig“.

14. April : Berichten zufolge wurden die anonymen Briefe mit den Anschuldigungen gegen Welteke in einem Postamt in der Nähe des Finanzministeriums aufgegeben. Spekulationen über eine Verstrickung der Regierung erhalten Auftrieb.

16. April : Welteke tritt zurück. ddp

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