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Wirtschaft: Die Arbeitslosigkeit steigt

Im November waren rund 4,2 Millionen Menschen ohne Job

Berlin (brö). In Deutschland sind weitaus weniger Menschen beschäftigungslos, als es die Statistik der Bundesanstalt für Arbeit (BA) ausweist. „Ein paar hunderttausend Menschen suchen gar keine Arbeit, werden aber dennoch von der Statistik mitgezählt“, sagte Holger Schäfer, ArbeitsmarktFachmann beim arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW), dem Tagesspiegel. „Die Arbeitsämter haben für eine Korrektur der Statistik noch eine Menge Luft.“

Im November waren derweil in Deutschland so viele Menschen ohne eine reguläre Arbeit wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Experten zufolge ist gegenüber dem Oktober mit einem Anstieg um etwa 50000 Menschen auf 4,2 Millionen zu rechnen, gegenüber dem November 2002 wären es 170000 Menschen mehr. Einige Experten gehen mit ihren Schätzungen sogar noch darüber hinaus. Die offiziellen Zahlen will die Bundesanstalt für Arbeit (BA) am heutigen Donnerstag in Nürnberg bekannt geben. Im Oktober waren offiziell 4,152 Millionen Menschen ohne Stelle, das war eine Quote von zehn Prozent.

Schon bislang nehmen die Arbeitsämter die Statistiken unter die Lupe und streichen solche Leute heraus, die sich nicht aktiv um eine Stelle bemühen oder dem Jobmarkt gar nicht zur Verfügung stehen. Das hatte bei Arbeitslosenverbänden und Gewerkschaften bereits zu Protesten geführt. Das IW hält dagegen. „Um die Arbeitslosigkeit analysieren zu können, müssen die Ämter über eine stimmige Statistik verfügen“, sagt Fachmann Schäfer. In der November-Statistik dürfte sich dies gleichwohl bemerkbar machen. „Ohne jahreszeitliche Einflüsse ist die Arbeitslosigkeit um etwa 10000 Menschen zurückgegangen“, prognostizierte Manuela Preuschl von der Deutschen Bank. Auch die Gründung von Ich-AGs und Personal-Service-Agenturen im Rahmen der Hartz-Reformen schaffe mehr Beschäftigung.

Eine echte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt dürfte allerdings erst in ein paar Monaten kommen. „Durch die Hartz-Reformen stellen die Firmen zwar bei einem Aufschwung eher als früher neue Leute ein“, schätzt Preuschl. „Dennoch wird es erst ab dem Sommer 2004 zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit kommen.“

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