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Im Berliner Hauptbahnhof stehen eine S-Bahn und ein Regionalzug.

© obs/Deutsche Bahn AG/Christian Bedeschinski

Die Bahn baut um: Mehr Buchhalter für Berlin

Die Deutsche Bahn will bei der Verwaltung sparen - doch der Konzernbetriebsrat protestiert. Er sieht Hunderte Jobs in Gefahr

Rechnungen schreiben, Überweisungen regeln, Löhne auszahlen, und das für rund 300 000 Menschen weltweit – der Buchhaltung der Deutschen Bahn dürfte es an Arbeit nicht mangeln. Der Bereich soll aber billiger und besser werden, deshalb will der Staatskonzern ihn umbauen: Statt Dutzender Standorte in der Bundesrepublik und weltweit soll es in Zukunft nur noch einige wenige geben. „Berlin wird dabei eine wichtige Rolle spielen“, sagte ein Manager des Konzerns am Donnerstag. Ein Sprecher schränkte ein, entschieden sei in der Frage aber noch nichts, man prüfe noch verschiedene Szenarien. Erst im Frühjahr 2014 soll es so weit sein.

Berlin könnte ein Gewinner dieses Prozesses werden. Derzeit sind rund 100 Bahn-Buchhalter in der Stadt tätig. Würden alle für Deutschland zuständigen Experten hier konzentriert, kämen noch einmal mindestens 350 Stellen hinzu, schätzt ein mit den Vorgängen vertrauter Fachmann aus dem Bahn-Tower.

Allerdings sind die Arbeitnehmer gegen den Umbau. Er gefährde hierzulande 256 Arbeitsplätze, also mehr als jeden dritten Job in dem Bereich, sagte Jens Schwarz, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, dem Tagesspiegel. „Man verspricht sich von der Zusammenlegung, dass man Arbeitsplätze einsparen kann. Aufgrund des technischen Fortschritts kann man aber von jedem Standort aus solche Vorgänge bearbeiten, deshalb ist das Vorhaben unnötig.“ Kein Problem habe man damit, mehrere in einer Stadt befindliche Standort zusammenzufassen. „Eine endgültige Konzentration auf Berlin halten wir aber nicht für sinnvoll.“ Bessere Abläufe ließen sich auch anders erreichen, dazu müssten nicht zahlreiche Kollegen nach Berlin umziehen. Die Beschäftigten seien nun „stark verunsichert“, monierte Schwarz.

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