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Wirtschaft: Die Bayern managen den Lebenszyklus

Ganz besonders stolz sind die BMWManager auf ihre flexible Produktion. Wenn eine Fabrik nicht richtig ausgelastet ist, wird dort zusätzlich ein anderes Modell gebaut, das eigentlich aus einer anderen Fabrik kommt und gerade stark nachgefragt wird.

Ganz besonders stolz sind die BMWManager auf ihre flexible Produktion. Wenn eine Fabrik nicht richtig ausgelastet ist, wird dort zusätzlich ein anderes Modell gebaut, das eigentlich aus einer anderen Fabrik kommt und gerade stark nachgefragt wird. So werden die Kapazitäten auf die Fabriken verteilt und also gleichmäßig genutzt. Jede BMW-Fabrik in Deutschland produziert ein Grund- und ein Ausgleichsmodell: Der „normale“ 3er ist zum Beispiel das Grundmodell in Regensburg; und wenn dessen Absatz stockt, werden mehr 3er-Kombis oder Cabriolets in Regensburg gebaut. Die Kunst liegt darin, „den Produktlebenszyklus über mehrere Standorte abzufedern“, sagt BMW-Sprecher Michael Blabst. Das bedeutet, wenn zum Beispiel ein aus Regensburg stammender 3er BMW sechs Jahre alt ist, also bald durch ein neues 3er-Modell ersetzt wird und die Nachfrage schon bröckelt, wird in Regensburg die Fabrik durch ein anderes Modell ausgelastet. Zum Beispiel den 1er. Die Produktion dieses neuen BMW wird derzeit in Regensburg vorbereitet, nach dem Sommer kommt das Auto auf den Markt.

Etwas später, nämlich in gut einem Jahr, wird dann ein Großteil der 3er-Fertigung ins neue Leipziger Werk verlegt. Auch das ist BMW-Philosophie: In einem neuen Werk beginnt die Arbeit mit der Montage eines „alten“ Autos, um von den Produktionserfahrungen zu profitieren und die Risiken am neuen Standort zu minimieren. Die Umstellung in den Fabriken von einem Modell zum nächsten ist aufwendig, weil mehr oder weniger ganze Werke geschlossen, umgerüstet und anschließend wieder hochgefahren werden. So ungefähr ist es in Rastatt, wo derzeit das Mercedes-Werk für die neue A-Klasse umgestellt wird.

Blabst spricht von einem „ausgefeilten Lebenszyklusmanagement“, mit dem BMW neue Modelle immer dann auf den Markt bringt, wenn alte Modelle schwächeln. Und wenn die Montagewerke – neben Regensburg sind das in Deutschland Dingolfing, München und eben demnächst Leipzig – mit denselben Maschinen und Robotern ausgerüstet werden können, gibt es Größenvorteile: Gegenüber Maschinen- und Anlagenlieferanten kann BMW die Preise drücken. alf

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