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Wirtschaft: Die beiden US-Riesen Dow Chemical und Union Carbide bilden den zweitgrößten Chemiekonzern der Welt

Der amerikanische Chemikalienhersteller Dow Chemical Company, Midland (US-Staat Michigan), gab am Mittwoch den Zusammenschluss mit der Union Carbide Corporation, Danbury, Connecticut, bekannt. Es entsteht der zweitgrößte Chemiekonzern der Welt mit einem Jahresumsatz von insgesamt mehr als 24 Mrd.

Der amerikanische Chemikalienhersteller Dow Chemical Company, Midland (US-Staat Michigan), gab am Mittwoch den Zusammenschluss mit der Union Carbide Corporation, Danbury, Connecticut, bekannt. Es entsteht der zweitgrößte Chemiekonzern der Welt mit einem Jahresumsatz von insgesamt mehr als 24 Mrd. Dollar und 49 000 Beschäftigten.

Der Zusammenschluss wird im Zuge eines Aktientauschs abgewickelt. Der Wert der Transaktion wird auf 11,6 Mrd. Dollar beziffert. Dieser Betrag schließt Union Carbides Schulden in Höhe von 2,3 Mrd. Dollar ein. Im Rahmen des vor Beginn des Börsenhandels bekannt gegebenen Vertrags werden die Anteilseigner von Union Carbide 0,537 Dow-Aktien für jeden ihrer Scheine erhalten. Das wären auf der Basis des Schlusskurses von Dow Chemical am Dienstag 66,95 Dollar. Nach der Transaktion werden Union Carbides Aktionäre 25 Prozent des Gesamtkonzerns besitzen.

Der Zusammenschluss muss von den Aktionären beider Unternehmen und den zuständigen Behörden genehmigt werden. Nach Angaben der Firmen wird mit einem gemeinsamen Jahresgewinn von drei Mrd. Dollar gerechnet. Man verspricht sich Kosteneinsparungen bis zu 500 Mill. Dollar. "Diese Transaktion ist ein gigantischer Schritt in unserer Strategie, Dow in das produktivste Unternehmen der Chemiebranche zu verwandeln", sagte Dow-Präsident William S. Stavropoulos am Mittwoch in einer Erklärung. William Joyce, Union Carbides Verwaltungsratsvorsitzender und Chief Executive Officer (CEO), sagte: "Dies ist die richtige Entscheidung zur rechten Zeit. In einer Ära der Konsolidierung der Branche, in der weniger, aber mächtigere Unternehmen überleben werden, setzt die Kombination von Dow und Union Carbide den Goldstandard für die Industrie."

Das weltgrößte Chemieunternehmen ist DuPont Company, Wilmington (Delaware), das es voriges Jahr auf 24,8 Mrd. Dollar Umsatz brachte. Die neue Dow-Union Carbide würde die BASF AG, Ludwigshafen, vom zweiten Platz verdrängen. Bei Dow wird davon ausgegangen, dass der Zusammenschluss im ersten Quartal 2000 unter Dach und Fach sein wird.

Stavropoulus wird Verwaltungsratsvorsitzender und CEO der fusionierten Gesellschaft mit Sitz in Midland. William Joyce, der oberste Chef von Union Carbide, wird Mitglied des Verwaltungsrates und Vizevorsitzender. Dow Chemical gehört zu den führenden Herstellern von Kunststoffen, Chemikalien, Kohlenwasserstoffen, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Dow brachte es 1998 bei 18,4 Mrd. Dollar Umsatz auf 1,3 Mrd. Dollar Nettogewinn.

Dow Chemical betreibt 121 Fertigungsanlagen in 32 Ländern und produziert mehr als 3500 Erzeugnisse. Union Carbide stellt Grund- und Spezialchemikalien her. Für das vergangene Jahr wies Carbide 403 Mill. Dollar Gewinn bei 5,7 Mrd. Dollar Umsatz aus. Union Carbide ist mit etwa 12 000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern aktiv. 1920 entwickelte Union Carbide ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Äthylen aus Erdgas. Damit war die Grundlage der modernen petrochemischen Industrie geschaffen.

pf

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