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Wirtschaft: Die beste Lösung für Babcock

Von Dieter Fockenbrock Wer hätte das erwartet. Kaum steht die Insolvenz für Babcock Borsig fest, meldet sich auch schon der erste Interessent.

Von Dieter Fockenbrock

Wer hätte das erwartet. Kaum steht die Insolvenz für Babcock Borsig fest, meldet sich auch schon der erste Interessent. US-Investoren wollen das Babcock-Kerngeschäft, die Kraftwerkstechnik, kaufen. Sie glauben, dass man damit auch Geld verdienen kann. Babcock konnte es nicht. Der Aufschrei von Politikern und Gewerkschaftern war zu erwarten, sie fürchten die Zerschlagung des Oberhausener Konzerns. Doch was kann dem Unternehmen besseres passieren? Nichts wäre schlimmer, als dass Babcock so weiterwirtschaftet wie bisher.

Für die Arbeitnehmer mag es zynisch klingen: Die Insolvenz ist die beste Lösung. Weil das Unternehmen einfach nicht sanierungsfähig ist, jedenfalls nicht unter normalen Bedingungen. Bei Babcock kamen und gingen die Manager. Sie alle waren als (Konzern-) Weltverbesserer angetreten. Ergebnis: Dem Unternehmen geht es schlechter denn je.

Babcocks Probleme sind keine Frage der Konjunktur. Babcock leidet unter sich selbst. Das Management hat sich verzettelt, mit 150 Beteiligungsgesellschaften ist die Struktur immer noch viel zu kompliziert. Und: Gebäudetechnik hat nichts mit Kraftwerksbau gemeinsam, Müllverwertungsanlagen kann man auch ohne Dampfturbinen bauen. Die Insolvenz ist deshalb genau das Richtige. Für einzelne Teile werden sich jetzt leichter Käufer finden. Sie macht den Weg frei für einen radikalen Umbau, für die Auflösung des lästigen Konzernverbunds. Am Ende wird es weniger Arbeitsplätze geben, das steht schon jetzt fest. Aber die sind dann sicher und Babcock ist kein Dauer-Sanierungsfall mehr.

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