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Wirtschaft: Die Börsen finden keine Sicherheit

Terror und Ölpreis beunruhigen die Anleger

Düsseldorf/New York – Die Erleichterung über die jüngsten USKonjunkturdaten dürfte den Börsen in der neuen Woche erst einmal Auftrieb geben. Ein längerer Aufschwung ist jedoch nicht in Sicht. Dafür ist nach Ansicht von Marktteilnehmern die Verunsicherung nach der Geiseltragödie in Russland, dem Hurrikan in Florida und den stark schwankenden Ölpreisen zu hoch.

„Es ist unwahrscheinlich, dass der Dax die 3900 Punkte nachhaltig überschreitet“, sagte Volker Borghoff von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Die großen Indizes – von Dax über Eurostoxx bis Dow Jones – hatten die vergangene Woche insgesamt mit einem leichten Gewinn abgeschlossen. Ursache war der gesunkene Ölpreis, der seit dem Hoch am 22. August gut zwölf Prozent nachgegeben hat. Der „Erleichterungseffekt“ droht aber auszulaufen. Die Verunsicherung über die weitere Entwicklung des Ölpreises und die wirtschaftlichen Belastungen infolge des nach wie vor hohen Niveaus stehen einem Börsenaufschwung entgegen.

In der neuen Woche erhoffen sich Börsianer von der Rede des amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan am Mittwoch Aufschlüsse zur künftigen Zinspolitik. Kurz davor – am Dienstag – gehen nach dem Labor Day die Sommerferien in den USA zuende und alle Marktteilnehmer kehren wieder an ihre Arbeitsplätze zurück. Zuletzt waren die US-Leitzinsen zweimal um je 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent angehoben worden. Die Tatsache, dass die Arbeitslosenquote überraschend von 5,5 auf 5,4 Prozent zurückgegangen ist, werteten Marktteilnehmer als Hinweis auf eine weiter wachsende US-Wirtschaft. Dies stützt die Einschätzung, dass die US-Notenbank Fed an ihrer bisherigen Politik maßvoller Zinserhöhungen festhalten wird.

In Deutschland richtet sich das Augenmerk auf die Neuordnung der Aktien-Indizes. Viele Investmentfonds orientieren sich an Dax oder M-Dax. „Die Entscheidung der Deutschen Börse über die Neuordnung der deutschen Indizes könnte am Montag bei Einzelwerten für größere Kursbewegungen sorgen“, meint Stefan Mitropoulos von der Bankgesellschaft Berlin. Wincor Nixdorf und Deutsche Postbank rücken für Wella und Zapf Creation in den M-Dax auf.som (HB)/pf

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