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Wirtschaft: Die BVG als AG ist ein umstrittenes Projekt

Aufsichtsrat soll am 26.März über die Umwandlung des Betriebes diskutieren BERLIN (val).

Aufsichtsrat soll am 26.März über die Umwandlung des Betriebes diskutieren BERLIN (val).Der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe BVG will das verschuldete Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umwandeln.So gedenkt BVG-Chef Rüdiger vorm Walde den landeseigenen Betrieb wettbewerbsfähig zu machen; bisher kann das Unternehmen nur 43 Prozent seiner Kosten decken und verzehrt daher das Stammkapital.Der Plan hat heftige Diskussionen ausgelöst; über ihn soll der BVG-Aufsichtsrat unter Vorsitz von Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) am 26.März tagen.Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD des Berliner Abgeordnetenhauses, Klaus Landowsky und Klaus Böger, haben das Vorhaben als "verfrüht" kritisiert und monierten, die BVG als AG sei nicht automatisch wettbewerbsfähig.Zudem müßten Auswirkungen auf den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg berücksichtigt werden.Die beiden Abgeordneten schlugen stattdessen vor, die BVG mit der Bahn AG zusammenzulegen.In der Debatte müsse in diesem Jahr eine Entscheidung fallen, sagte Staatssekretär Dieter Ernst am Freitag, zumal im nächsten Jahr ein neuer Unternehmensvertrag ausgehandelt werde.Der Staatssekretär wies darauf hin, daß kein BVG-Mitarbeiter um seinen Job oder Gehalt zu fürchten habe, wenn die BVG eine Aktiengesellschaft wird.Nur Arbeitnehmer, die erst in der zukünftigen BVG AG eingestellt würden, verdienten möglicherweise weniger.Denn diese werde der Betrieb nach den Tarifen für das private Gewerbe bezahlen.Die Lage der BVG ist schlimm: Im vergangenen Jahr machte sie rund 300 Mill.DM Schulden.Hinzu kommt, daß ihr mit der Liberalisierung auf dem Nahverkehrsmarkt schon im nächsten Jahr mehr Wettbewerb droht.Darum will der BVG-Vorstand den Betrieb fit für den Markt machen.Eine zukünftige BVG AG möchte er in unterschiedliche Betreibergesellschaften für die Unternehmenszweige Bus, Straßenbahn und U-Bahn aufteilen.Eine Finanzspritze kann das Unternehmen aber erst erwarten, wenn es effizienter arbeitet.Erst dann darf das Land Berlin darauf hoffen, Anteile des Betriebes - zwecks Eigenkapitalerhöhung - einmal an Aktionäre zu verkaufen.

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