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Wirtschaft: Die Dresdner Bank erwirtschaftet Verluste

Die Geschäfte der Dresdner Bank laufen offenbar deutlich schlechter als sie unlängst offiziell bei der Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate berichtet hat. Jedenfalls wird der am Dienstag vom Aufsichtsrat abgesegnete Umbau der Konzern- und Managementstruktur auch damit begründet, dass "die Dresdner Bank mit Hilfe dieser Weichenstellung bis Ende 2003 wieder eine ertragreiche Bank" sein werde.

Die Geschäfte der Dresdner Bank laufen offenbar deutlich schlechter als sie unlängst offiziell bei der Vorlage der Zahlen für die ersten neun Monate berichtet hat. Jedenfalls wird der am Dienstag vom Aufsichtsrat abgesegnete Umbau der Konzern- und Managementstruktur auch damit begründet, dass "die Dresdner Bank mit Hilfe dieser Weichenstellung bis Ende 2003 wieder eine ertragreiche Bank" sein werde.

Wie der Ableger der Allianz mitteilte, wird die Bank künftig - in etwa wie die Deutsche Bank - in zwei Einheiten aufgeteilt: Im Unternehmensbereich Corporates & Markets wird das Firmenkundengeschäft und das Investmentbanking gebündelt, im Unternehmensbereich Private Kunden und Geschäftskunden wird das Filialgeschäft und das Geschäft mit gewerblichen Kunden zusammengefasst. Die Vermögensverwaltung bleibt der Allianz Dresdner Asset Management (ADAM) zugeordnet.

Die bereits im Sommer angekündigte und jetzt vollzogene Neuordnung hat Konsequenzen für den Vorstand. So scheidet Vorstandsmitglied Joachim von Harbou nach Angaben der Bank auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus dem Führungsgremium aus. Er war bisher zuständig für den Bereich Firmenkunden und Immobilien. Von Harbou, der fünf Jahre im Vorstand der Bank saß, will sich künftig intensiv um die neue Eurohyp AG kümmern, die fusionierte Hypothekenbank der drei Frankfurter Großbanken. Der 57-jährige von Harbou soll dort den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen. Vorzeitig scheidet zum Jahresende auch IT-Vorstand Gerhard Barth aus, ebenfalls auf eigenen Wunsch. Der 52-jährige Barth war erst vor einem Jahr in den Vorstand aufgerückt. Mit Ablauf seines Vertrages tritt Finanzchef Bernd Voss zum Jahresende in den Ruhestand, er wechselt in den Aufsichtsrat. Der 62-Jährige sitzt seit 15 Jahren im Vorstand der Dresdner Bank.

Damit wird der Vorstand der Bank um eine Person von neun auf acht abgespeckt. Lediglich die Positionen von Voss und Barth werden wieder besetzt. Damit leistet auch das Führungsgremium einen Beitrag zur Kostensenkung und zum geplanten Abbau von 7800 Arbeitsplätzen bis Ende 2003. Neuer Finanzchef der Dresdner Bank wird der Generalbevollmächtigte Klaus Rosenfeld, die Aufgabe von Barth übernimmt Klaus Geiger, derzeit Chief Operating Officer beim Investment-Ableger Dresdner Kleinwort Wasserstein.

Die Veränderungen sind offenbar auch eine Konsequenz aus der schwierigen Lage der Bank. In ihrem Aktionärsbrief für die ersten neun Monate weist die Dresdner Bank zwar einen Gewinn nach Steuern von 703 Millionen Euro aus, ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch für das dritte Quartal nennt die Bank noch einen Gewinn nach Steuern von 95 Millionen Euro. Im eigentlichen Bankgeschäft allerdings schreibt das Institut rote Zahlen. Allein im dritten Quartal ergab sich ein Verlust von 300 Millionen Euro, von Januar bis September waren es 120 Millionen Euro. Zudem hat die Bank keinen Euro Steuern gezahlt, sondern sogar 44 Millionen Euro zurückbekommen. Überlagert wurde dieses schlechte Ergebnis nur durch Erträge aus Finanzanlagen in Höhe von fast 1,7 Milliarden Euro, davon allein 740 Millionen Euro im dritten Quartal. Damit steht die Dresdner Bank noch schlechter da als die Commerzbank, die wegen roter Zahlen ein massives Sparprogramm eingeleitet hat.

ro

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