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Wirtschaft: Die Ermittlungen werden ausgedehnt - Verdacht der Untreue gegen drei weitere ehemalige Mitarbeiter

Die Affäre um die Milliarden schweren Risiken im Immobiliengeschäft der ehemaligen Hypo-Bank wird sich hinziehen. Wie die Staatsanwaltschaft München gestern mitteilte, würden die Ermittlungen ausgedehnt.

Die Affäre um die Milliarden schweren Risiken im Immobiliengeschäft der ehemaligen Hypo-Bank wird sich hinziehen. Wie die Staatsanwaltschaft München gestern mitteilte, würden die Ermittlungen ausgedehnt. Zudem sei mit einem Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen frühestens im kommenden Jahr zu rechnen. Die Hypo-Bank ist im vergangenen Jahr in der Hypo-Vereinsbank aufgegangen.

Wie Oberstaatsanwalt Peter Schlicht am Mittwoch dem Handelsblatt sagte, würde jetzt gegen drei weitere Mitarbeiter der ehemaligen Hypo-Bank ermittelt. Es gehe auch hier um den Verdacht der Untreue und der Bilanzfälschung. Namen wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen. Spekuliert wird aber, dass jetzt auch der ehemalige Hypo-Bank-Vorstand Joachim Hausser ins Visier der Fahnder geraten ist. Schlicht kündigte zudem an, dass demnächst "weitere Ermittlungsschritte" durchgeführt werden sollen. Weitere Angaben dazu machte der Oberstaatsanwalt aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Es dürfte sich dabei aber um weitere Durchsuchungen handeln. Insgesamt seien vier Staatsanwälte mit dem Fall befasst. Die Klärung würde sich weiter hinziehen, da die Staatsanwaltschaft München jetzt auch in der Sache Bayerische Beamten-Versicherung (BBV) tätig werden müsse.

Bekannt war bisher, dass die Staatsanwälte gegen den ehemaligen Hypo-Bank-Vorstandschef Eberhard Martini ermitteln. Martini sitzt noch im Aufsichtsrat der Hypo-Vereinsbank. Zudem wird gegen die Ex-Hypo-Bank-Vorstände Hans Fey, Klaus Heiss und Werner Münstermann vorgegangen. Auch gegen die Wirtschaftsprüfergesellschaft Wedit ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Wirtschaftsprüfer hatten den Abschluss der Hypo-Bank für 1997 testiert. Parallel dazu gaben die Wedit-Prüfer auch ihr Plazet für den zusätzlichen Wertberichtigungsbedarf (3,5 Milliarden Mark), den Hypo-Vereinsbank-Chef Albrecht Schmidt nach der Fusion bekannt gab.

Gleichzeitig will der Aufsichtsrat am kommenden Dienstag über das Sondergutachten zum erhöhten Wertberichtigungsbedarf beraten. Die Wirtschaftsprüfer BDO wurden auf der letzten Hauptversammlung der Bank mit der Erstellung eines weiteren Gutachtens beauftragt. Geklärt werden soll unter anderem, wann die hohe Risikovorsorge bekannt geworden ist und wie die Fusion von Hypo-Bank und Vereinsbank im vergangenen Jahr davon betroffen ist. Die Illustrierte "Stern" meldet dazu, das Sondergutachten habe ergeben, die Bilanzen der Hypo-Bank seien möglicherweise unrichtig gewesen. Die Hypo-Vereinsbank teilte mit, das Sondergutachten liege noch gar nicht vor.

cbu

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