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Wirtschaft: Die Hoffnung trägt die Solaraktien

Trotz Förderkürzung steigen die Kurse

Berlin - Von der „Psychologie der Börse“ ist die Rede bei Solarworld, und bei der Berliner Solon AG ist man ähnlich ratlos. „Die weitere Kürzung bei der Einspeisevergütung belastet uns“, sagte Solon- Sprecherin Sylvia Ratzlaff auf Anfrage. Aber die Stimmung sei an der Börse nach dem angekündigten Atomausstieg offenbar „unterschiedlich“ zu der Lage in den Firmen. Kann man so sagen: Solon steckt in der Sanierung, das erste Quartal war eher schwach, zum 1. Juli wird die Solarförderung gekürzt und weitere Einschnitte sind wahrscheinlich. Doch der Kurs der Aktie stieg am Dienstag zeitweise um mehr als sieben Prozent. Damit setzte sich die kleine Hausse vom Montag bei den Erneuerbaren fort, an der Spitze Q-Cells aus Wolfen-Bitterfeld mit knapp acht Prozent im Plus.

Die Investoren und Anleger wissen offenkundig mehr als die Firmen selbst. Denn die sind durchaus verunsichert über die „ins Kraut schießenden Kürzungsvorschläge bei der Solarförderung“, wie ein Sprecher der Bonner Solarworld auf Anfrage sagte. „Es steht nicht fest, wie es weitergeht.“

Die Berliner Solon will Anfang des kommenden Jahres einen ersten Stromspeicher auf den Markt bringen und damit Solartechnik für Hausbesitzer attraktiver machen. Ganze Haushalte könnten sich dann bald eine autonome Stromversorgung schaffen. Doch vorerst „sind wir auf die Förderung angewiesen“, sagte Sprecherin Ratzlaff. Womöglich, so mutmaßt die Solon-Sprecherin, kalkulierten Hausbesitzer ähnlich wie die Aktienkäufer: Nach dem Atomausstieg seien mittelfristig höhere Fördersätze und überhaupt ein attraktiveres Umfeld für Solarinvestitionen zu erwarten. Doch während der eine Aktien kauft, wartet der andere mit dem Kauf von Solartechnik. In den Firmen staunt man über beides. alf

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