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Wirtschaft: "Die Lage am Bau wird zu schwarz gemalt" - IWH-Konjunkturchef im Interview

Udo Ludwig ist Leiter der Konjunkturabteilung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Mit ihm sprach Margarita Chiari.

Udo Ludwig ist Leiter der Konjunkturabteilung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Mit ihm sprach Margarita Chiari.

Herr Ludwig, warum kommt die Bauwirtschaft nicht in Schwung?

Sie kommt in Schwung, vorerst aber nur in Westdeutschland. Das ist aber schon ein positives Signal, nachdem es seit 1995 stetig bergab ging. Dass diese Trendumkehr noch nicht deutlicher in den Gesamtzahlen durchschlägt, liegt an der gespaltenen Entwicklung in Ost und West. In Ostdeutschland ist eine Trendwende erst im Jahr 2001 oder sogar noch später zu erwarten. Hier ist der Abbau der Überkapazitäten noch nicht abgeschlossen.

Malt die Bauindustrie das Bild zu schwarz?

Ja. Es gibt durchaus positive Indikatoren. Die Bauinvestitionen sind 1999 kaum noch zurückgegangen, in Westdeutschland gab es sogar ein leichtes Plus. Auch die Baugenehmigungen weisen nach oben.

Werden die Preise wieder steigen?

Damit ist zu rechnen - aber langsam und von einem sehr niedrigen Niveau aus. Wir haben immerhin seit 1996 einen dramatischen Preisverfall erlebt.

Wird es damit weniger Pleiten, weniger Stellenabbau geben?

Ein Wachstum von unter einem Prozent reicht noch nicht aus, um auf dem Arbeitsmarkt eine Trendwende herbeizuführen. Viele Betriebe sind in einer schwierigen Lage, vor allem in Ostdeutschland. Laut unserer jüngsten Umfrage arbeiten hier maximal 40 Prozent der Betriebe mit Gewinn. Es wird also noch eine Marktbereinigung geben. Wir erwarten, dass in Ostdeutschland weitere 20 000 bis 25 000 Arbeitsplätze wegfallen, im Westen 5000 bis 10 000.

Herr Ludwig[warum kommt die Bauwirtschaft nicht i]

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