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Wirtschaft: Die LBB  schreibt rote Zahlen

Konzernumbau belastet. Evers bleibt an der Spitze.

Berlin - Die Landesbank Berlin (LBB) wird im laufenden Jahr vor Steuern rote Zahlen schreiben. Grund sind die hohen Kosten für den Umbau des Instituts zu einer reinen Sparkasse, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Man müsse in den letzten drei Monaten des Jahres Rückstellungen in Höhe von 275 Millionen Euro bilden, hieß es zur Begründung. Das operative Geschäft werde trotz der „hohen Unwägbarkeiten an den Finanzmärkten“ aber gut ausfallen.

Im dritten Quartal gab es noch einen Gewinn von 122 Millionen Euro, das waren sieben Millionen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Steuern schrumpfte das Plus allerdings auf nur noch 81 Millionen Euro, das war etwas weniger als im Vorjahr. Von einem „anständigen Ergebnis“ sprach gleichwohl Vorstandschef Johannes Evers mit Blick auf die allgemein niedrigen Zinsen. „Überall dort, wo wir unser Geschäft selbst beeinflussen können, sind wir erfolgreich.“ Er hob in diesem Zusammenhang den Zuwachs an Privat- und Firmenkunden hervor.

Evers wird auch in den kommenden fünf Jahren die Geschäfte der LBB leiten. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Vertrag um fünf Jahre, auch Firmenkundenvorstand Hans Jürgen Kulartz wurde mit einem neuen Kontrakt ausgestattet. „Der laufende Umbau der Landesbank zu einer Hauptstadtsparkasse ist ein weiterer Kraftakt, bei dem personelle Kontinuität in der Führung sehr wichtig ist“, erklärte Aufsichtsratschef Georg Fahrenschon, der auch den Sparkassen-Verband DSGV leitet. Fahrenschon hatte im Oktober die Anteilseigner der LBB, also die deutschen Sparkassen, in einem Brief darauf vorbereitet, dass weitere Abschreibungen auf das Berliner Institut anstehen. Auch soll es in den kommenden drei Jahren keine Dividende geben.

Der Umbau der LBB geht derweil weiter. Das kundenorientierte Kapitalmarktgeschäft sowie die Fondssparte LBB Invest, die ein Finanzvolumen von rund zehn Milliarden Euro verwaltet, gehen zum Jahreswechsel an die Deka-Bank. Mindestens bis Ende 2016 solle die LBB Invest als eigenständige Gesellschaft am Standort Berlin weitergeführt werden, erklärte die LBB. Zum Umbau gehört auch, dass die Berlin Hyp zum überregionalen Immobilienfinanzierer der Sparkassen aufgebaut werden soll. brö

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