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Wirtschaft: Die Leistung der Berliner Wirtschaft schrumpft weiterZahl der Pleiten steigt im

ersten Halbjahr drastisch an

Berlin (shr). Die Leistung der Berliner Wirtschaft ist im ersten Halbjahr 2002 weiter geschrumpft. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten sechs Monaten preisbereinigt um 0,7 Prozent zurückgegangen. Im Vorjahreszeitraum war die wirtschaftliche Leistung mit einem Rückgang von nur 0,1 Prozent dagegen noch nahezu stabil. Auch die Zahl der Insolvenzverfahren hat ein Rekordniveau erreicht.

Verantwortlich für die schlechten Zahlen ist vor allem die Krise der Bauwirtschaft. Wegen der schwachen Konjunktur und leerer Staatskassen halten sich sowohl private wie auch öffentliche Auftraggeber mit Bauvorhaben zurück. Das Verarbeitende Gewerbe musste einen Rückschlag von 4,3 Prozent hinnehmen, nachdem im Jahr zuvor noch ein Zuwachs erzielt werden konnte. Einbußen erlitten außerdem der Handel und das Gastgewerbe. Die anderen Wirtschaftszweige konnten zwar zulegen, änderten aber nur wenig am negativen Gesamtbild.

Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation wurden bei Berliner Amtsgerichten im ersten Halbjahr 2002 über 1800 Insolvenzverfahren angemeldet. Das ist über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs könnte aber aufgrund der Reform der Insolvenzordnung etwas überhöht sein. 1028 Insolvenzanträge kamen von Berliner Unternehmen, 486 von Selbstständigen und der Rest von insolventen Verbrauchern. Stark zugenommen haben die Unternehmenszusammenbrüche bei den Dienstleistern (plus 14,8 Prozent), während die Pleiten im Baugewerbe mit minus 29 Prozent und im Handel (minus 10,1 Prozent) zurückgegangen sind.

Bundesweit ist das BIP im ersten Halbjahr 2002 um 0,4 Prozentpunkte gesunken. Bei einer „sich insgesamt leicht verschlechternden Wirtschaftsentwicklung in Deutschland“, so das Statistische Landesamt, schwankten die einzelnen Bundesländer nur „innerhalb einer geringen Spannweite“. Den stärksten Anstieg verzeichnete Schleswig-Holstein mit 1,3 Prozent, Schlusslicht war Nordrhein-Westfalen mit einem Rückgang von einem Prozent. In Brandenburg sank das BIP um 0,4 Prozent. Berlin landete auf dem drittletzten Platz.

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