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Wirtschaft: Die Lufthansa darf nicht aufatmen

Von Flora Wisdorff Positive Nachrichten in der Luftfahrt waren in den vergangenen Jahren rar. Nun ist es so weit: Der internationale Luftverkehr hat im September zum ersten Mal seit Februar wieder angezogen.

Von Flora Wisdorff

Positive Nachrichten in der Luftfahrt waren in den vergangenen Jahren rar. Nun ist es so weit: Der internationale Luftverkehr hat im September zum ersten Mal seit Februar wieder angezogen. Die SarsSeuche ist vorbei, die Angst vor dem Terrorismus hat nachgelassen, und die Konjunktur soll wieder anziehen. Trotzdem will die Lufthansa noch mehr sparen. Nächste Woche wird sie ihr Konzept vorstellen, mit dem die Kosten um 20 Prozent gesenkt werden sollen.

Übertreiben es die Finanzmanager von der Kranichlinie? Nein, das tun sie leider nicht. Die Probleme der traditionellen Fluggesellschaften sind nur zum Teil konjunkturbedingt. Die anderen Ursachen wiegen schwerer: Der Rückzug vieler Staaten aus den bisher nationalen Fluggesellschaften und der Erfolg der Billigflieger haben die Lufthansa einem enormen Kostendruck ausgesetzt. Am Montag hat die irische Ryanair erneut einen Rekordgewinn gemeldet – eine weitere Warnung. Und auch die Pleite von Aero Lloyd ist nur ein erstes Zeichen der Veränderung, welche der Branche bevorsteht. Alitalia kündigt bereits an, ohne Sparkurs in eine unumkehrbare Krise zu geraten.

Experten sagen, dass es künftig nur noch ein bis zwei große Fluglinien geben wird, die in die ganze Welt fliegen. Den Regionalverkehr werden in diesem Szenario nur noch zwei Billigflieger übernehmen, und ein einziger Niedrigpreisferienflieger wird die Pauschalreisenden befördern. Wenn die Lufthansa dann noch dabei sein will, gibt es nur eine Lösung: Allianzen schmieden, Fusionen planen, das Unternehmen umbauen. Und sparen, sparen, sparen.

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