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Wirtschaft: Die neuesten Statistiken: Positive Aussenhandelsbilanz, negative Entwicklung auf Dienstleistungssektor

Die deutsche Leistungsbilanz hat im Juli 1999 ein Defizit von drei Mrd. DM aufgewiesen, nachdem im Juni noch ein Überschuss von 5,6 Mrd.

Die deutsche Leistungsbilanz hat im Juli 1999 ein Defizit von drei Mrd. DM aufgewiesen, nachdem im Juni noch ein Überschuss von 5,6 Mrd. DM und im Juli 1998 ein Fehlbetrag von 1,5 Mrd. DM verzeichnet worden war. Das Statistische Bundesamt teilte am Freitag in Wiesbaden mit, einer positiven Außenhandelsbilanz hätten durchweg negative Salden bei den Dienstleistungen und Transferzahlungen gegenübergestanden.

Der in der Leistungsbilanz enthaltene Warenverkehr mit dem Ausland wies im Juli einen Überschuss von 14,6 Mrd. DM auf, nach 13,7 Mrd. DM im Juni und 13,4 Mrd. DM im Juli 1998. Der Überschuss ergab sich aus Exporten im Wert von 86,4 Mrd. DM, denen Einfuhren im Wert von 71,8 Mrd. DM gegenüberstanden. Im Vergleich zum Vormonat ging der Export um 0,2 Mrd. DM zurück, während die Einfuhren um 1,1 Mrd. DM schrumpften. Gegenüber Juli 1998 waren die Ausfuhren um 0,7 Prozent höher und die Einfuhren um 0,8 Prozent niedriger.

In den ersten sieben Monaten 1999 lag der Wert der Ausfuhren mit 560,7 Mrd. DM um 0,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, während der Wert der Einfuhren stärker um 1,1 Prozent auf 483,4 Mrd. DM zurückging. Die Leistungsbilanz wies in den ersten sieben Monaten ein Defizit von 5,6 Mrd. DM auf, nachdem es in der entsprechenden Vorjahreszeit noch bei 3,9 Mrd. DM gelegen hatte.

Ungewöhnlich ist vor allem, dass die Ausfuhren in die zehn Länder der Europäischen Währungsunion im Juli um 1,8 Prozent zurückfielen. Das Euroland hatte sich bisher stets als entscheidende Stütze für die deutschen Exporte gezeigt. Im Juli lag aber lediglich die Gruppe der "Drittländer" außerhalb der EU - mit dem zweitwichtigsten Handelspartner USA - im Plus.

Nach Meinung der Dresdner Bank besteht im Außenhandel aber weiter Anlass zu Optimismus. Die Auftragseingänge deuteten auf ein starkes drittes Quartal sagte Dresdner-Chefvolkswirt Klaus Friedrich. Auch die Volkswirte der Deutschen Bank gehen davon aus, dass die Ausfuhrschwäche überwunden ist. Für 1999 insgesamt rechnen sie daher trotz der flauen ersten Jahreshälfte noch mit einem Exportplus von etwa 0,5 Prozent. 2000 kann der Export nach dieser Prognose um 6,5 Prozent wachsen.

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