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Gut gepflegt. Berufsanfänger verdienen je nach Tarif etwa 2200 Euro. Foto: dpa

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Wirtschaft: Die Pfleger der Gräber

Friedhofsgärtner suchen Azubis

Sie sind Orte der Stille, der Trauer oder der Besinnung – und häufig auch Ziele von Spaziergängern. Deutschlands rund 32 000 Friedhöfe mit ihren mehr als 32 Millionen Gräbern zeigen in der Regel eine Pflanzenpracht, die sich mit Parks vergleichen lässt. Dahinter steckt die regelmäßige Arbeit von Zehntausenden von Friedhofsgärtnern. Das sind Fachleute, die in dreijähriger dualer Ausbildungszeit diesen Beruf erlernt haben.

„Die Branche sucht Auszubildende“, sagt Claudia Heland vom Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Berlin. „Die Berufsaussichten sind sehr gut.“ Um Arbeitslosigkeit bräuchten sich qualifizierte Friedhofsgärtner keine Sorgen machen. Sie finden etwa Jobs in einer der mehr als 7200 Gärtnereien, die sich überwiegend oder teilweise auf dieses Gebiet spezialisiert haben. Oder sie werden in den Friedhofsverwaltungen beschäftigt.

„Bewerber um eine Lehrstelle sollten mindestens einen Hauptschulabschluss haben“, sagt Josef Terfrüchte, Geschäftsführer der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner. Das notwendige Fachwissen wird dann in den Betrieben und Berufsschulen vermittelt. Dort lernen die Azubis alles über Pflanzen, deren Ansprüche und deren Verwendbarkeit. Sie arbeiten beim Planen, Anlegen und Pflegen von Grabstätten mit und müssen dabei auch mit den entsprechenden Maschinen und Geräten umgehen und diese warten.

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach den jeweiligen Tarifen, die nicht bundeseinheitlich geregelt sind. In Nordrhein-Westfalen beträgt sie im ersten Jahr etwa 450 Euro, steigt dann auf 500 Euro und erreicht 570 Euro. In Hamburg beginnt die Vergütung mit 703 Euro und steigt auf 800 Euro im letzten Jahr. „In NRW liegen die tariflichen Einstiegsgehälter zwischen 2000 und 2200 Euro“, so Heland.

Die Friedhofsgärtner pflegen die Grabkultur in Deutschland. Etwa 80 Prozent der letzten Ruhestätten sind ständig mit Blumen geschmückt. Bäume, Sträucher und Rasenflächen lockern die Reihen von Grabstätten auf. Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist mit mehr als 36 000 Bäumen auf fast 400 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt und ein internationales Touristenziel.

Mehr als 160 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Anlage, Nachwuchs wird ausgebildet. Die Zahl der Azubis schwankt laut Sprecher Lutz Rehkopf „zwischen sechs und zehn, je nach Qualität der Bewerbungen“. Die Bewerbungsliste für das kommende Jahr ist noch offen.Heinz Grimm/dpa

Heinz Grimm, dpa

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