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Wirtschaft: Die Preise kommen unter Druck – Fünf Prozent Nachlass sind drin

Der Handel mit Autos ist bisher in der EU stark reglementiert. Der Hersteller konnte den Händlern vorschreiben, wo sie ihre Autos verkaufen dürfen, welchen Service sie anbieten müssen oder welche Ersatzteile sie bei Reparaturen verwenden können.

Der Handel mit Autos ist bisher in der EU stark reglementiert. Der Hersteller konnte den Händlern vorschreiben, wo sie ihre Autos verkaufen dürfen, welchen Service sie anbieten müssen oder welche Ersatzteile sie bei Reparaturen verwenden können. Damit ist jetzt Schluss. Nach der Reform der Gruppenfreistellungsverordnung können sich Autohändler zukünftig in ganz Europa niederlassen. Die Preise für Pkw variieren in den Ländern der EU um bis zu 30 Prozent (siehe Grafik). Trotzdem ist nach Ansicht des ADAC nicht damit zu rechnen, dass viele ausländische Händler nach Deutschland strömen. Vielmehr sei mit einer Angleichung des Preisniveaus zu rechnen. In Deutschland könnten Preissenkungen von bis zu fünf Prozent möglich sein, schätzt der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. BMW, Mercedes und Porsche fahren schon jetzt eine Ein-Preisstrategie. Auch VW rechnet mit einer Annäherung der Preise. Konsequent durchhalten lasse sich das aber nur schwer, da die Steuern beim Autokauf in den Ländern sehr unterschiedlich sind, sagte ein VW-Sprecher. Anders als bisher können die Händler die Marken unterschiedlicher Hersteller unter einem Dach anbieten. Das ermöglicht den Kunden, die Modelle verschiedener Produzenten besser zu vergleichen.

Flexibler soll auch die Wartung von Fahrzeugen werden. Händler müssen keinen Reparaturservice nehr anbieten, sondern können mit anderen Werkstätten zusammenarbeiten. Die freien Werkstätten müssen von den Herstellern als Servicebetriebe für die Wartung anerkannt werden, wenn diese bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Das vergrößert die Auswahl qualifizierter Wartungsbetriebe, könnte nach Ansicht von Experten aber auch zu größeren Qualitätsunterschieden führen. Technische Informationen für die Reparatur müssen die Hersteller in Zukunft allen Werkstätten zur Verfügung stellen, was zu mehr Wettbewerb führt. Weiterer Vorteil: Die Vertragswerkstätten müssen Ersatzteile nicht mehr vom Autohersteller beziehen, sondern können sie direkt bei den Produzenten der Teile einkaufen. Die EU-Kommission erhofft sich davon sinkende Preise für Reparaturen. msh

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