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Wirtschaft: Die Preise steigen, die Konsumlaune sinkt

Inflationsrate bei 2,4 Prozent / Fukushima belastet

Wiesbaden/Berlin - Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent gestiegen. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. Im Monatsvergleich lagen die Verbraucherpreise demnach im April um 0,2 Prozent höher als im März. Ein so hoher Wert für die Inflationsrate war zuletzt im Oktober 2008 verzeichnet worden: Damals stiegen die Preise kurz vor der Wirtschaftskrise ebenfalls um 2,4 Prozent.

Hauptursache für den Preisanstieg sind den Angaben zufolge wie in den vergangenen Monaten die immer teurer werdenden Energieprodukte. Insbesondere die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe seien erneut gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Marktforscher erwarten, dass die anziehende Inflation und die Folgen des Erdbebens in Japan die Kauflaune der Deutschen trüben werden. Für Mai sagen die Experten der Nürnberger GfK einen Rückgang ihres Konsumklimas um 0,2 auf 5,7 Punkte voraus. Die Atomkatastrophe in Japan sowie die politischen Unruhen in Nordafrika und Nahost dämpften die Stimmung der Verbraucher, sagte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst am Mittwoch. „Und natürlich die Angst vor der Inflation.“

Das GfK-Konsumklima hatte sich im April erstmals seit zehn Monaten eingetrübt. Experten rechnen nun auch für den Mai mit einem weiteren Rückgang. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen etwas verschlechtert. Einen Einbruch des Konsums erwartet GfK-Chef Wübbenhorst aber dennoch nicht. „Der Verbraucher hat Vertrauen in die Wirtschaft und er wird in diesem Jahr auch zum Konsum, zum Wachstum der Wirtschaft beitragen.“ Skeptisch schätzten die Verbraucher aber die künftige wirtschaftliche Lage ein und die Möglichkeit, Geld auf die hohe Kante zu legen. AFP/rtr

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