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Wirtschaft: Die Profis an die Arbeit

Von Alfons Frese Sind Sie auch Profi der Nation? Dann wird es aber Zeit, denn wir machen jetzt die größte soziale Bewegung, die dieses Land je gesehen hat.

Von Alfons Frese

Sind Sie auch Profi der Nation? Dann wird es aber Zeit, denn wir machen jetzt die größte soziale Bewegung, die dieses Land je gesehen hat. Sechs Millionen Profis hat der VWManager Peter Hartz ausgemacht, so genannte Multiplikatoren, die irgendwie dazu beitragen können, dass es mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze gibt. Aber eigentlich können wir alle dazu beitragen, meint Wirtschaftsminister Wolfgang Clement und will mit seiner Initiative „Teamarbeit für Deutschland – Gemeinsam gegen Arbeitslosigkeit“ das Land verändern und die Arbeitslosigkeit besiegen. Schön wär’s. Was es nicht schon alles gab und gibt an Projekten und Initiativen, Forschungsarbeiten und Expertisen über die Beschäftigungskrise. Trotzdem sind immer mehr Menschen ohne Arbeit. Aber das ist genau Clements Punkt: Er will einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft erreichen. Denn wir haben uns daran gewöhnt, Anfang jeden Monats bei der Bekanntgabe der Arbeitsmarktstatistiken kurz aufzustöhnen. Mehr aber auch nicht. „Man kann ja doch nichts machen.“ Mit dieser fatalistischen Einstellung nimmt der größte Teil der Bevölkerung die Massenarbeitslosigkeit hin. Und wer arbeitslos wird, der hat Pech gehabt und muss eben etwas kürzer treten.

Hartz hat Recht mit der Feststellung, dass es die Arbeitslosen von uns allen sind. Mit Aktionstagen und viel Werbung will Clement nun Beschäftigungsideen fördern und Engagement provozieren. Das ist einen Versuch wert. Aber richtig Arbeitsplätze gibt es nur da, wo die Wirtschaft in Schwung ist, wo investiert und konsumiert wird. Dazu trägt eine gute Politik mehr bei als Initiativen.

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