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Wirtschaft: „Die Renditen werden steigen“

Fondsmanager Müller: Rentenpapiere sind unverzichtbar

JOHANNES MÜLLER

ist bei der Fondsgesellschaft DWS

Director und

PortfolioManager für den Rentenbereich.

Foto: promo

Herr Müller, festverzinsliche Wertpapiere werfen derzeit kaum etwas ab. Wann steigen die Zinsen wieder?

Das hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. In der Eurozone sehe ich kaum Hoffnung für eine Erholung. In den USA und in Fernost könnte das anders sein.

Was bringen Staatspapiere derzeit?

10-jährige Bundesanleihen haben eine Rendite von 4,06 Prozent. Wir erwarten, dass die Schwankungsbreite in den nächsten Monaten hoch sein wird. Ausschläge nach oben in Richtung 4,25 oder 4,5 Prozent sollten zum Einstieg genutzt werden.

Wie wirken sich die Steuerpläne der Regierung aus, die neue Schulden machen will, um die vorgezogene Steuerreform zu finanzieren?

Das ist bereits im Wesentlichen eingepreist. Wichtiger als die Steuerreform ist die Frage, wie es mit dem europäischen Stabilitätspakt weitergeht. Wir hoffen sehr, dass die Maastricht-Kriterien nicht aufgeweicht werden.

Wie kann man sein Geld sicher anlegen und trotzdem einen möglichst hohen Profit herausschlagen?

Mit sicheren Geldanlagen werden Sie nicht über Nacht zum Millionär. Aber der Kurssturz an den Börsen hat gezeigt, dass man nicht alles auf eine Karte setzen darf.

Welche internationalen Staatsanleihen werfen hohe Zinsen ab?

Privatleute sollten wegen der Währungsrisiken lieber die Finger von Fremdwährungsanleihen lassen. Wer breiter streuen will, sollte lieber in einen Rentenfonds investieren.

Und in welche Länder investieren die Fondsmanager?

Im Moment ist Skandinavien interessant, vor allem Norwegen und Schweden. Hier liegt das Zinsniveau über dem deutschen. Dasselbe gilt für die EU-Beitrittsländer. Allerdings hat Ungarn seine Landeswährung erst kürzlich abgewertet.

Das Interview führte Heike Jahberg.

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