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Wirtschaft: Die Schwarzgeld-Bande

Mitte November wurden 30 Büros und Wohnungen in Bayern und Österreich durchsucht. Die Staatsanwaltschaft München I sprach damals vom Verdacht „der Untreue zum Nachteil der Firma Siemens“ und bezifferte den Schaden auf 20 Millionen Euro.

Mitte November wurden 30 Büros und Wohnungen in Bayern und Österreich durchsucht. Die Staatsanwaltschaft München I sprach damals vom Verdacht „der Untreue zum Nachteil der Firma Siemens“ und bezifferte den Schaden auf 20 Millionen Euro. Auch von Bestechung war die Rede. Die Affäre weitete sich schnell aus: Nur eine Woche nach den Durchsuchungen gab die Staatsanwaltschaft den Schaden mit 200 Millionen Euro an. Siemens beziffert die „dubiosen Zahlungen“ inzwischen auf 420 Millionen Euro. Laut Staatsanwaltschaft hatte sich ein Dutzend Mitarbeiter zu einer Bande zusammengeschlossen, um Geld in schwarze Kassen im Ausland zu schleusen. Die Anwälte der Mitarbeiter bestreiten dies und behaupten, die schwarzen Kassen seien ausschließlich gebildet worden, um im Interesse des Konzerns Schmiergelder zu zahlen. In vielen Ländern komme man nur so an Großaufträge. Siemens berief den US-Korruptionsexperten Michael Hershman als internen Ermittler und heuerte den früheren Staatsanwalt Daniel Noa an. Heinz- Joachim Neubürger ist nach Thomas Ganswindt der zweite frühere Konzernvorstand, gegen den ermittelt wird. Ganswindt und fünf weitere amtierende und ehemalige Siemens- Manager waren zeitweise in Untersuchungshaft , aber vor Weihnachten gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. mod

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