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Wirtschaft: Die Sportartikelhersteller kicken mit

Köln (br/HB). Bei den Buchmachern steht der neue Fußball-Weltmeister schon fest: Frankreich ist der Favorit.

Köln (br/HB). Bei den Buchmachern steht der neue Fußball-Weltmeister schon fest: Frankreich ist der Favorit. Sollte die Mannschaft tatsächlich den Titel gewinnen, dürften auch beim Sportartikelhersteller Adidas-Salomon die Korken knallen. Denn das Adidas-Logo ziert die Trikots der Franzosen.

Für Sportartikler gilt die WM in Südkorea und Japan als Ereignis des Jahres. Neben 32 Mannschaften kämpfen zwölf Trikothersteller um den Sieg. Letzteren geht es um Anteile auf dem Sportartikelmarkt. Im Vordergrund stehen dabei die börsennotierten Konzerne Adidas-Salomon, Nike und Puma.

Anlegern, die nun auf ein Kursfeuerwerk bei diesen Papieren warten, raten Analysten aber zur Besonnenheit: „Von der Weltmeisterschaft gehen direkt keine Impulse für den Aktienkurs aus“, sagt Jörg Philipp Frey, Analyst bei Sal. Oppenheim. Volker Hergert, Analyst bei der Bankgesellschaft Berlin, ergänzt: „Die Veranstaltung spielt für die Aktienbewertung eine untergeordnete Rolle.“ Vielmehr diene die WM den Sportartiklern als Investition in ihre Marken, sagt Nils Lesser, Analyst bei HSBC Trinkaus&Burkhardt. Denn: „Die WM stellt die größte Werbeplattform im Jahr 2002 dar“, meint er.

Adidas investiert kräftig

Grund genug für Adidas, gut 40 Millionen Euro in die WM zu pumpen. Die Nummer eins im Geschäft mit Fußball-Produkten wirbt auf Banden, vermarktet die offizielle WM-Kollektion, vertreibt den Spielball und hat mit zehn Teams mehr Mannschaften als alle anderen Ausrüster unter Vertrag - neben Deutschland auch Frankreich und Argentinien. Erzrivale Nike, im Kicker-Business die Nummer zwei, schickt acht Teams auf den Platz, darunter auch Brasilien. Puma setzt vor allem auf den Publikumsliebling Kamerun.

Der Marketing-Rummel rund um die WM soll auch das Asiengeschäft beflügeln. „Hier hat der Markt für Sportartikel noch großes Wachstumspotenzial“, sagt HSBC-Analyst Lesser. Schon im Vorfeld kurbelt die WM das Geschäft in Fernost an.

Allein bei Adidas schnellte der Umsatz in der Region im ersten Quartal um 25 Prozent nach oben. „Durch das intensive Engagement sollte Adidas-Salomon die führende Rolle im Fußball halten können“, urteilt Lesser. Seine Anlage-Empfehlung lautet: „aufstocken". Auch die Erfolge auf dem US-Markt lassen Analysten aufhorchen. „Adidas gewinnt in Nordamerika wieder Marktanteile“, sagt Oppenheim-Analyst Frey.

Nach einer Studie der Investmentbank Goldman Sachs befindet sich der US-Markt im Aufwind. Davon profitiert auch Nike. Der Konzern aus Portland ist mit einem Anteil von rund 40 Prozent am US-Sportschuhmarkt die unangefochtene Nummer eins.

Das Unternehmen sei exzellent positioniert, schreibt Lehman Brothers. UBS Warburg lobt Nikes Investitionen im FußballBereich: „Durch die WM dürfte es langfristig zu weiteren Ergebnisverbesserungen kommen." Mit Impulsen rechnet auch Puma-Chef Jochen Zeitz. Für ihn ist das Ereignis eine Gelegenheit, „unsere Kompetenz im Fußball darzustellen". Obwohl die PumaAktie in den letzten zwölf Monaten bereits über 300 Prozent gewonnen hat, hält Tousette Edwards vom Bankhaus Metzler das Papier weiterhin für „attraktiv". Ihr Kursziel: 74 Euro - elf Euro über dem aktuellen Kurs.

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