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Wirtschaft: Die Stimmung bessert sich auch in Ostdeutschland - Baubranche weiter schwach

In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt veröffentlicht der Tagesspiegel einmal im Monat eine Konjunkturkolumne. Der Frühindikator soll frühzeitig konjunkturelle Wendepunkte anzeigen und berücksichtigt dabei aktuelle Branchendaten.

In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt veröffentlicht der Tagesspiegel einmal im Monat eine Konjunkturkolumne. Der Frühindikator soll frühzeitig konjunkturelle Wendepunkte anzeigen und berücksichtigt dabei aktuelle Branchendaten.

Auch für Dezember zeigt der Frühindikator nach oben. Die Konjunktur in Westdeutschland wird demnach in den nächsten Monaten weiter anziehen. Mit 2,5 Prozent legt der Indikator im Dezember zu. Er hat sich damit binnen dreier Monate um über einen vollen Prozentpunkt erhöht. Erstmals seit Monaten ist auch der Indikator für Ostdeutschland leicht gestiegen. Das Konjunkturbarometer erreichte drei Prozent nach 2,9 Prozent im November. Damit verbessern sich die Aussichten, dass die Konjunktur Anfang 2000 deutlich anziehen wird.

Im Westen wie im Osten haben die Umsätze des Einzelhandels vor dem Weihnachtsgeschäft allerdings wieder stark nachgegeben. In Westdeutschland sind außerdem im Oktober die Aufträge im Verarbeitenden Gewerbe deutlich zurückgegangen. Allerdings waren im Vormonat Großaufträge der Grund für den starken Anstieg im Vormonat gewesen. Außerdem blieb das jüngste Auftragsvolumen im Westen noch immer auf einem höheren Niveau als während des gesamten bisherigen Jahres. Im gesamten dritten Quartal haben sich alle wichtigen Zweige des westdeutschen Verarbeitenden Gewerbes erholt. Dabei lag die Auslandsnachfrage (neun Prozent) klar vor der Nachfrage aus dem Inland (1,6 Prozent). Die anziehende Weltkonjunktur dürfte zusammen mit der Euro-Schwäche dafür sorgen, dass der Export in den kommenden Monaten noch stärker wird. Entsprechend optimistisch sehen die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes in die Zukunft. Im Westen wie im Osten haben sie laut Ifo ihre Erwartungen im Oktober stark nach oben geschraubt.

Dagegen hat sich im Baugewerbe das IfoGeschäftsklima weiter verschlechtert. Auch die aktuelle Auftragslage gibt wenig Anlass zur Freude. Im Westen blieb die Nachfrage im dritten Quartal noch knapp unter dem Volumen des Vorquartals. Dies lag insbesondere daran, dass die Geschäfte im NichtWohnungsbau wieder schlecht liefen. Das könnte ein Hinweis dafür sein, dass Erweiterungsinvestitionen bei den Unternehmen nicht gerade oben auf der Prioritätenliste stehen. In den neuen Ländern gab die Baunachfrage im dritten Quartal gar um gut 13 Prozent nach.

Für das gesamte Jahr 1999 erwarten der Sachverständigenrat und das Gemeinschaftsgutachten der Forschungsinstitute ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 Prozent. Dies entspricht etwa der Vorhersage des Handelsblatt-Frühindikators von 1,5 Prozent für 1999 insgesamt. Für den Frühling 2000 signalisiert der Indikator, dass sich das BIP-Wachstum auf etwa 2,3 Prozent beschleunigen wird.

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